Nur 0,031 Sekunden fehlten Sebastian Vettel im Qualifying für das Sprintrennen der Formel 1 in Monza am Freitagabend, um in das finale Q3 einzuziehen. "Ahhh", entfuhr es dem Aston-Martin-Piloten am Boxenfunk, als er von diesem nur minimalen Rückstand auf Sergio Perez erfuhr.

"Wenn man nur drei Hundertstel braucht, um ins nächste Segment zu kommen, dann ärgert man sich natürlich erstmal ein bisschen", erklärt Vettel seinen Wutschrei. "Aber insgesamt war es schon okay. Wir hatten eine gute Session und ich denke ich habe soweit eigentlich alles rausgeholt."

Vettel erklärt: Deshalb so vorsichtig in erster Lesmo

Rückblickend vielleicht nur eben in dieser einen Kurve nicht. Kurve sechs erwähnte Vettel bereits am Boxenfunk. Ein grober Schnitzer ist in den Onboardaufnahmen in der ersten Lesmo allerdings nicht zu erkennen. "Es war auch kein Fehler, ich war da vielleicht ein bisschen zu konservativ" erklärt Vettel. "Es sind nur die paar Hundertstel, aber die hätten vielleicht schon gereicht."

Grund für Vettels Vorsicht war das Auto vor ihm. "Ich war ein bisschen näher am Auto vor mir dran, weil ich den Windschatten gesucht habe und in den Lesmos verliert man dann am meisten", berichtet Vettel. Dirty Air eben. "Da wollte ich dann einfach nicht über das Ziel hinausschießen und war dann im Nachhinein ein bisschen zu konservativ."

Unsafe Release: Geldstrafe für Aston Martin

Insgesamt sei er allerdings zufrieden. "Die Runde war gut und es hat eigentlich alles gepasst. Schade, dass es dann so knapp nicht reicht, aber für Morgen ist es eigentlich eine ganz gute Position", sagt Vettel.

Nicht ganz so glücklich gibt sich Otmar Szafnauer. "Wir hatten im ersten Sektor nicht den besten Windschatten, das hat sie [Stroll und Vettel] eine halbe bis eine Zehntel gekostet und das macht hier schon den Unterschied", sagt der Astom-Teamchef. "Das ist die Natur von Monza."

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Über den perfekten Startplatz (P11) für eine freie Reifenwahl kann sich Vettel allerdings nur eingeschränkt freuen. Anders als im Rennen dürfen im Sprint alle Fahrer ihre Startreifen frei wählen.

Die gute Ausgangsposition bezieht sich also einzig auf das wieder etwas bessere Ergebnis im Qualifying als zuletzt. Auch Lance Stroll (P12) hielt Vettel um eine Zehntel auf Abstand. Dabei bleibt es in der Startaufstellung trotz einer Strafe für einen Unsafe Release im Boxengassen-Chaos. Dafür muss Aston Martin - wie auch Alpine - lediglich 5000 Euro Strafe zahlen.

Vettel hofft auf Sprint: Paar Plätze gutmachen

"Und ich hoffe, dass wir noch ein paar Plätze gutmachen können", sagt Vettel. "Es wird aber nicht leicht, denn von den Autos vor uns sind die meisten auch schneller. Aber vielleicht können wir den einen oder anderen schnappen." Szafnauer glaubt daran: "Wir haben ein gutes Rennauto und hier kannst du überholen. Wenn wir schneller sind als die Autos vor uns - und ich glaube, dass wir schneller sind als einige -, dann können wir nach vorne kommen."

Der Sprint über 100 Kilometer startet am Samstag um 16:30 Uhr. Vorher trägt die Formel 1 noch ein zweites Freies Training aus.