Für Sebastian Vettel hätte der Einstand zum Formel-1-Comeback in Zandvoort kaum schlechter beginnen können. Der Aston-Martin-Pilot erleidet bereits im ersten Training einen kapitalen Motorschaden und verpasst wertvolle Trainingsminuten.

Vettel geht der Motor hoch

Bereits sechs Minuten nach dem Beginn von FP1 zeichnete sich das Drama um die Antriebseinheit am AMR21 des vierfachen Weltmeisters erstmals ab. Vettel meldete an seine Boxengasse: "Ich habe ein Problem". Sein Team attestierte der Mercedes-PU im Heck seines Wagens ein MGUK-Probleme und holte Vettel an die Box um Updates an der Software vorzunehmen.

Doch es zickte einiges mehr als nur die MGUK. Denn als Vettel wieder zurück auf die Strecke bog, dauerte es gerade einmal zwei Runde, ehe der Bolide des Deutschen erneut schlappmachte. Diesmal hatte der Mercedes-Antrieb endgültig seinen Dienst versagt als Vettel über die Start-Ziel-Geraden fuhr. "Wir denken es ist der Motor aber wir wissen es noch nicht genau. Als der Motor stoppte hatten wir keine Daten mehr", analysierte Aston-Martin-Teamchef Otmar Szafnauer.

Sebastian Vettel auf einer der Steilkurven in Zandvoort, Foto: LAT Images
Sebastian Vettel auf einer der Steilkurven in Zandvoort, Foto: LAT Images

Für das restliche Training und auch für die ersten Minuten von FP2 war der vierfache Weltmeister zum Zuschauen verdammt. Insgesamt absolvierte er dadurch am Freitag 30 Runden. Sowohl ihm als auch seinem Team fehlen damit Erfahrungswerte für das restliche Wochenende, was auf der neuen Strecke besonders bitter ist. Szafnauer gab sich dennoch optimistisch: "Wir sind jetzt ein bisschen ins Hintertreffen geraten. Aber Seb lernt schnell und er wird die Lernkurve ziemlich schnell durchlaufen."

Keine Strafe in Zandvoort

Später bestätigte sich die Annahme von Szafnauer: Vettel war tatsächlich der Motor hochgegangen. Damit ist der Motor vollkommen aus seinem PU-Pool für diese Saison raus. Zumindest in Zandvoort setzt es für den Heppenheimer dennoch keine Strafe, denn die Aston-Martin-Crew ersetzte die beschädigte Antriebseinheit mit einem alten Modell.

Im Laufe der restlichen F1-Saison könnte dieser Schaden Vettel aber dennoch teuer zu stehen kommen. Denn er verfügt nur noch über zwei Motoren, weshalb eine Startplatz-Strafe in den verbleibenden Grands Prix dieses Jahres nicht unwahrscheinlich ist.

Vettel in FP2 auf Suche nach Rhythmus

Im zweiten Training konnte Vettel mit ein paar Minuten Verspätung wieder angreifen. "Ich musste natürlich etwas aufholen und schnell in meinen Rhythmus finden. Dabei hilft es natürlich, dass ich schon in der Vergangenheit hier war", erklärte Vettel, der Zandvoort in der europäischen F3-Serie und der Formel BMW kennengelernt hatte.

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Das Resultat kann sich sehen lassen. Am Ende der Nachmittags-Session belegte Vettel die zehnte Position. Allerdings wurde die Session von mehreren roten Flaggen unterbrochen, weshalb das End-Klassement wenig Aussagekraft besitzt.