Sebastian Vettel machte am Sonntag in Österreich schnell den Haken an das achte Rennen der Formel-1-Saison 2021. Der Heppenheimer erlebte in Folge eines enttäuschenden Qualifyings einen ebenso trostlosen Grand Prix. Weder auf der Rennstrecke noch mit der Strategie ging es für ihn vorwärts. Als Zwölfter verfehlte er ein zählbares Resultat und musste sich somit von seiner in Monaco gestarteten Punkteserie mit Aston Martin verabschieden.

"Es war heute ziemlich langweilig", fasst Vettel seinen Steiermark GP auf dem Red Bull Ring gegenüber Motorsport-Magazin.com nüchtern zusammen. Von Startplatz 14 aus hatte er gehofft, wie vor einer Woche in Le Castellet den Sprung in die Punkteränge zu schaffen. Doch schon in der Startphase musste er feststellen, dass ihm ein zäher Nachmittag bevorsteht.

Der unmittelbar vor ihm gestartete Daniel Ricciardo preschte im McLaren vom 13. Startplatz auf die neunte Position vor. Vettel machte lediglich durch die Kollision zwischen Charles Leclerc und Pierre Gasly zwei Plätze gut und kam danach auf dem Medium-Reifen nicht weiter nach vorne. "Ich steckte die meiste Zeit im Verkehr fest", erklärt er.

Vettel steckt fest: Zu langsam zum Überholen

Bis zur Boxenstopp-Phase steckte er in einer Gruppe mit zehn Autos, angeführt von Aston-Martin-Teamkollege Lance Stroll auf der sechsten Position. Trotz der drei DRS-Zonen und jeder Menge Hauen und Stechen im Mittelfeld, ergab sich für Vettel keine Möglichkeit, Positionen gutzumachen: "Letztendlich waren wir zu langsam, um dann auch wirklich zu überholen."

In der 27. Runde absolvierte er seinen einzigen Boxenstopp und wechselte auf den Hard-Compound, doch auch der zweite Stint war von Frustration geprägt. "Wir sind an die Box gekommen und waren wieder im Verkehr", sagt Vettel, der vor dem letzten Renndrittel als Zehnter zeitweise auf Punktekurs lag und die Chance hatte, seinen Top-10-Resultaten aus Monaco, Baku und Le Castellet ein weiteres folgen zu lassen.

Vettel verheizt Reifen: Keine Chance gegen Leclerc und Räikkönen

Die Pace reichte jedoch nicht, um das Ergebnis in der Schlussphase über die Zeit zu bringen. "Wir haben uns die Reifen verfahren und hintenraus hatte ich auch einfach keine Reifenperformance mehr, obwohl ich versuchte habe, sie irgendwie zu schonen", sagt Vettel. In Runde 50 ging Ex-Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc mühelos an ihm vorbei. Vier Runden vor dem Ziel kassierte ihn mit Kimi Räkkönen auch sein anderer ehemaliger Ferrari-Genosse.

"Es war ziemlich klar, dass ich gegen Charles und auch Kimi am Ende nicht wirklich dagegenhalten kann", so Vettel, der mit stumpfen Waffen keine Gegenwehr leistete: "Ich habe es nicht wirklich versucht. Es war klar, dass sie vorbeikommen. Von meiner Seite war das kein richtiger Kampf."

In Frankreich war er von Startplatz 13 mit der richtigen Strategie in die Punkte gefahren. Inwiefern die Taktik den GP in der Steiermark zum Positiven hätte wenden können, vermag er nicht zu beurteilen: "Vielleicht hätten wir etwas besser machen können, aber das müssen wir uns erstmal anschauen."

Aston Martin braucht besseres Qualifying

In Anbetracht des achten Platzes von Stroll sieht er aber das Qualifying als Ursache für den enttäuschenden Sonntag. "Es war eng, denn alle hatten mehr oder weniger dieselbe Pace. So ist es schwierig, von unserer Startposition aus nach vorne zu kommen", sagt Vettel. "Wir haben in einem Zug festgesteckt, als eines der ersten Autos gestoppt und hatten dann hintenraus nicht die Reifen, um einen Unterschied zu machen."

Schon am kommenden Wochenende gastiert die Formel 1 für den Großen Preis von Österreich erneut in Spielberg. "Es kann nicht dasselbe geben, es kann nur besser werden", so Vettel, der auf einen besseren Samstag hofft: "Wir müssen offensichtlich etwas weiter vorne starten, denn das kann das Rennen ändern."