Mick Schumacher konnte einen soliden Start in seine Formel-1-Karriere hinlegen. Seinen Teamkollegen Nikita Mazepin hat der Haas-Pilot nach bisher sechs absolvierten Grands Prix gut in Griff - im Rennen musste sich Schumacher dem Russen nur einmal geschlagen geben.

Dennoch blieb auch die Leistung Schumachers nicht immer fehlerfrei. Vor wenigen Wochen setze er in Monaco sogar seinen Boliden in die Wand und verursachte damit sechsstellige Reparaturkosten. Teamchef Günther Steiner nimmt seinen Rookies derartige Fehltritte aber nicht übel. Ganz im Gegenteil: Diese gehören einfach dazu. Die Erwartungen erfüllt Schumacher unterdessen voll und ganz.

Mick Schumacher erfüllt die Erwartungen

Bereits zu Saisonbeginn war klar, dass 2021 für Haas ein Übergangsjahr werden würde. Das Team legt den Fokus bereits jetzt komplett auf 2022 und die damit verbundenen Regeländerungen. Für die beiden Haas-Rookies bedeutet das, sich auf und neben der Strecke an den Formel-1-Zirkus zu gewöhnen und sich für größere Ziele vorzubereiten.

Ein Prozess, der vor allem Schumacher bisher gut gelungen ist. "Er erfüllt die Erwartungen", lauten die lobenden Worte von Haas-Teamchef Günther Steiner gegenüber 'N-TV'. Die wirklichen Fähigkeiten Schumachers möchte der Haas-Teamchef aber nicht bewerten. Um das wahre Potenzial Schumachers und Mazepins zu zeigen, sei das Auto einfach nicht konkurrenzfähig genug.

Dennoch ist der Südtiroler von dem Talent seines Piloten überzeugt. Schon bald soll es ans Eingemachte gehen: "Ich habe sehr viele Hoffnungen in ihn, dass wir nächstes Jahr später in der Saison eine sehr schöne Zeit haben werden."

Günther Steiner: Mick Schumacher wird noch Fehler machen

Allerdings ist auch Schumacher in seiner Debüt-Saison nicht vor einigen kleinen Schnitzern gewappnet: "Im Moment macht er eigentlich nicht sehr viele Fehler. Das sind Rookie-Fehler und obwohl man sie nicht gerne hat, sind sie irgendwie eingeplant. Du kannst sie nicht ausschließen, die machen alle Rookies, wenn sie in die Formel 1 kommen, das gehört einfach zum Lernen dazu", führt Steiner aus.

Der Haas-Teamchef erkennt aber bereits erste Fortschritte seines Schützlings. Dabei sticht besonders sein Umgang mit der für ihn neuen Formel-1-Situation hervor: "Jetzt wird manches zur Routine, was für ihn am Anfang vielleicht neu war und er merkt es gar nicht, weil er wieder was Neues probiert und dazulernt."

Das hierfür jedoch noch einige Fauxpas auf und neben der Strecke nötig sein werden, hält Steiner für unumgänglich. Ganz nach dem Motto: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. "Ich würde nicht sagen, dass er jetzt alles gelernt hat und keine Fehler mehr machen wird. Lernen geht stetig weiter, speziell wenn man so jung ist und das erste Jahr in der Formel 1 fährt. Fehler wird es immer geben und damit müssen wir leben.

Schumacher ist ohnehin dafür bekannt, erstmal etwas Eingewöhnungszeit zu benötigen, bevor er richtig in Fahrt kommt. In den Nachwuchsserien wie der Formel 3 oder Formel 2 hatte der Deutsche jeweils mindestens eine Saison benötigt, um vorne mitzufahren. "Irgendwann wird es sich abstellen und er wird kämpfen können. Dann werden wir sehen, wie viele Fehler er noch macht. Ich habe aber gute Hoffnungen, dass er bald auf Speed ist", zeigt sich Steiner zuversichtlich.

Mick Schumacher kollidierte in Monaco in die Streckenbegrenzung, nachdem er in der Casino-Kurve das Heck verlor, Foto: LAT Images
Mick Schumacher kollidierte in Monaco in die Streckenbegrenzung, nachdem er in der Casino-Kurve das Heck verlor, Foto: LAT Images

Schumachers Monaco-Schulden schon beglichen?

Seinen bisher größten Patzer in der noch jungen Saison erlaubte sich Schumacher unterdessen im dritten Freien Training des Monaco Grands Prix. Um sich bei seiner Mannschaft für die dadurch bescherten Reparaturarbeiten zu revanchieren, hatte Schumacher bereits einen Kasten Bier als Entschädigung im Sinn.

Ob es schon dazu gekommen ist, kann Günther Steiner allerdings nicht beantworten. "Ich wüsste das nicht, mir wird sowas aber auch nicht gesagt, denn ich bin gegen das Bier-Trinken während der Arbeit. Das heißt, wenn das Bier schon angekommen ist, dann hoffentlich außerhalb der Arbeitszeit", erklärt Steiner mit einem Augenzwinkern.