Sebastian Vettel strafte beim Formel-1-GP in Aserbaidschan seine Kritiker Lügen und sicherte sich das erste Podium für Aston Martin. Aus diesem Anlass haben wir seine besten Podestplatzierungen aus bisher 263 Grand-Prix-Starts in der Königsklasse zusammengesucht.
Großer Preis von Italien 2008
Ein erstes Formel-1-Podium ist für jeden Rennfahrer etwas ganz besonderes, vor allem wenn es gleichzeitig auch der erste Sieg in der Königsklasse ist. Sebastian Vettel schockte 2008 die Formel-1-Welt als er im Toro Rosso beim GP von Italien in einem verregneten Qualifying auf den ersten Startplatz fuhr.
Erst recht ins Staunen versetzte der damals 21-Jährige Heppenheimer das gesamte Paddock, als er am Sonntag nochmal nachlegte und - erneut bei schwierigen Verhältnissen - mit dem STR3 das gesamte Feld im Griff hatte. Mit über zwölf Sekunden Vorsprung machte er seinen ersten Grand-Prix-Sieg klar. Sein Aufstieg zu Red Bull war spätestens dann nur noch Formsache.
Großer Preis von China 2009
Auch bei Red Bull brauchte Sebastian Vettel nicht lange, um sich an der Spitze des Feldes wiederzufinden. Nach zwei späten Ausfällen gelang ihm bei seinem dritten Grand Prix für Red Bull der erste Sieg überhaupt für das Team. In Shanghai war es wieder ein Regenrennen, bei dem er auf das oberste Treppchen steigen konnte.
Für Vettel war es nicht nur sein zweites Formel-1-Sieg sondern auch sogar sein erst zweites Podium in der Königsklasse. In der restlichen Saison 2009 reifte Vettel zu einem beständigen Podiums- und Siegfahrer heran, auch wenn er am Ende hinter dem in der 1. Saisonhälfte dominanten Brawn-GP von Jenson Button "nur" Vizeweltmeister wurde.
Großer Preis von Abu Dhabi 2010
Nach seinem kometenhaften Aufstieg kam Vettel am 14. November 2010 endgültig im Formel-1-Olymp an. In das Saisonfinale ging der Red-Bull-Fahrer allerdings nur als krasser Außenseiter während Fernando Alonso und Mark Webber die besten Karten auf den Titel hatten.
Vettel pilotierte seinen RB6 auf die Pole und fuhr anschließend einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg entgegen. Alonso und Webber verkalkulierten sich hingegen an der Boxengasse und blieben beide hinter Vitali Petrov im Verkehr hängen. Bis zur Zielflagge fanden sie keinen Weg vorbei und so krönte sich Sebastian Vettel zum Formel-1-Weltmeister.
Großer Preis von Abu Dhabi 2012
Als Seriensieger reiste Sebastian Vettel 2012 an den Yas Marina Circuit. Vettel befand sich allerdings beim drittletzten Rennen der Saison inmitten eines erbitterten WM-Kampfes gegen Fernando Alonso. Umso bitterer verlief das Qualifying: Vettel pilotierte den RB8 auf Platz 3, doch dann ging ihm der Sprit aus.
Den Regeln entsprechend musste er deshalb aus der Boxengasse starten. Er machte schnell Boden gut, doch dann fuhr er sich einen Frontflügel-Schaden ein, uns fiel noch einmal ans Ende des Feldes zurück. In einem turbulenten Rennen kämpfte er sich auf seiner Aufholjagd aber erneut eine Position nach der anderen nach vorne.
Schließlich überquerte Vettel die Ziellinie auf dem dritten Platz - nur einen Rang hinter Alonso - und sammelte so wichtige Punkte, die ihm wenige Wochen später in einem ebenso dramatischen Saisonfinale in Brasilien zu seinem dritten Titel verhalfen.
Großer Preis von Australien 2015
Nach einer schwierigen ersten Saison in der Hybrid-Ära der Formel 1 verließ Sebastian Vettel 2015 Red Bull und wechselte zu Ferrari. Die Erwartungen waren groß. Im ersten Rennen für die Scuderia konnte er auch direkt überzeugen. Hinter dem überlegenen Mercedes-Duo setzte er sich gegen Felipe Massa durch und fuhr zum ersten Mal für Ferrari auf das Podium.
Der Hype in Maranello über die Ankunft des vierfachen Weltmeisters wurde dadurch zusätzlich befeuert, erst recht nachdem Vettel bei seinem zweiten Ferrari-Start in Malaysia gewinnen konnte.
Großer Preis von Deutschland 2019
Bis 2019 hatte sich die Liebe zwischen Vettel und Ferrari allerdings schon deutlich abgekühlt. 2017 und 2018 reichte es nicht zum Titel, obwohl der Deutsche lange die WM-Führung innehatte. Vor allem in den italienischen Medien wurde die Schuld dafür oft bei Vettel gesucht und mit der Ankunft von Charles Leclerc hatten die Tifosi auch schon einen neuen Hoffnungsträger.
Doch das hielt Sebastian Vettel nicht davon ab, 2019 noch einmal einen Husarenritt zu liefern. Am Hockenheimring ging im Qualifying alles daneben. Bereits in Q1 konnte er nach einem technischen Defekt keine Zeit setzen.
In einem chaotischen Grand Prix mit zahllosen Drehern, Fahrfehlern und Unfällen sowie fünf Safety-Car-Phasen blieb er fehlerlos und arbeitete sich einen Platz nach dem anderen nach vorne. Lediglich Rennsieger Max Verstappen konnte Vettel nicht abfangen. Rang 2 fühlte sich nach Startplatz 20 dennoch an wie ein Sieg.
Großer Preis der Türkei 2020
2020 war für Vettel ein schwieriges Jahr: Bereits vor dem Auftakt wurde bekannt, dass es seine letzte Saison für die Scuderia sein würde. Anschließend wurde es nicht besser: Der Ferrari SF1000 entpuppte sich als Reinfall und Teamkollege Charles Leclerc hatte den vierfachen Champion nach Belieben im Griff.
Einmal konnte sich Vettel allerdings noch aufbäumen. In einem verregneten Istanbul Park lief sein Bolide besser als noch bei den vorherigen Rennen, dazu kamen Fehler der Konkurrenz. Auf der letzten Runde lag er auf Platz 4, doch ausgerechnet Leclerc unterlief ein Missgeschick als er versuchte, P2 von Perez zu übernehmen. Vettel schlüpfte durch und konnte noch ein letztes Mal für Ferrari auf einem Formel-1-Podium Platz nehmen.
Großer Preis von Aserbaidschan 2021
Mit seinen ersten Punkten für Aston Martin im Gepäck, reiste Sebastian Vettel nach Baku. Dort schien er nach P11 im Qualifying aber nicht um die vorderen Positionen mitkämpfen zu können. Im Rennen passten seine Rundenzeiten jedoch und dank eines Overcuts kam Vettel bis auf P7 nach vorne.
Nach dem Abflug von Lance Stroll und einem guten Safety-Car-Restart war er plötzlich auf Rang 4 unterwegs. Dort schien er auch ins Ziel zu kommen. Der Reifenplatzer von Verstappen und Hamiltons Verbremser beim Restart spülten ihn auf P2 nach vorne. Damit war das 122. Podest Top-3-Resultat von Sebastian Vettel in trockenen Tüchern.
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