In der Woche vor dem Formel-1-Rennen in Spanien machten wilde Gerüchte über Valtteri Bottas und Mercedes die Runde. Britische Medien berichteten von einer bereits 2021 möglichen Degradierung des Finnen im Tausch gegen George Russell. Nachdem zunächst Bottas selbst diesen Spekulationen eine Absage erteilte, sprach auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff in Barcelona ein unumstößliches Machtwort - samt Seitenhieb gegen Erzrivale Red Bull.

Der Österreicher erklärte gegenüber Sky UK, dass Bottas in diesem Jahr bei Mercedes definitiv gesetzt ist. "Absolut. Wenn er sich nicht gerade eine Grippe einfängt und kann nicht fahren kann, wird er im Auto sitzen", stellt er klar. Bottas selbst hatte ein solches Szenario am Vortag als "Bullshit" gewertet.

Ein schwaches Wochenende des 31-Jährigen in Imola hatte die Gerüchte in Gang gebracht. Nachdem er im Kampf um die hinteren Top-10-Positionen mit Mercedes-Rookie George Russell gecrasht war, wurde sein Platz im Weltmeister-Team in der Öffentlichkeit in Frage gestellt. Sein Vertrag läuft dieses Jahr einmal mehr aus, doch ein vorzeitiger Rauswurf käme für Wolff selbst in Krisenzeiten nicht in Frage.

"Das ist eine Frage der Mentalität", beschwört er einmal mehr den Teamgeist bei Mercedes und untermauert seinen moralischen Ansatz mit einem unmissverständlichen Vergleich. "Wenn du mit deiner Frau nicht glücklich bist und schon anfängst, nach einer anderen zu suchen, wird die Beziehung dadurch nicht besser", sagt er.

Rauswurf bei Mercedes? Bottas schießt zurück: "Bulls**t!": (07:27 Min.)

Bereits 2018 befand sich Bottas in einer mentalen Krise, die seine sportlichen Leistungen stark beeinträchtigte. Der neunfache Grand-Prix-Sieger befreite sich daraufhin aus dem Tief und fand zu seiner alten Form zurück. Wolff würde ihm diese Chance jederzeit wieder einräumen: "Ich versuche, an der Beziehung zu meinem Fahrer zu arbeiten und das bestmögliche Resultat für ihn zu erreichen, bevor ich anfange, mit jemand anderem zu flirten."

Wolff stichelt gegen Red Bull: Spielen Reise nach Jerusalem

Inwiefern Mercedes über die Handhabe verfügt, den Stammfahrer gegen einen bei Williams unter Vertrag stehenden Junior zu tauschen, ist fraglich. Bei Red Bull kam es in den vergangenen Jahren mehrfach dazu, dass Fahrer zwischen dem Top-Team und Toro Rosso rotierten. Der Energydrink-Hersteller kann innerhalb seiner beiden Teams frei über das Personal verfügen.

Bottas fürchtet ein solches Schicksal nicht. Er pocht auf seinen Vertrag und vertraut darauf, dass Mercedes seiner bisherigen Linie treu bleibt. "Ich habe für dieses Jahr einen Vertrag und ich glaube, es gibt nur ein Team das solche Dinge in der F1 macht, und das sind nicht wir."

Wolff hält von den Methoden der Konkurrenz ebenfalls nichts und kann sich eine spitzzüngige Bemerkung ebenfalls nicht verkneifen. "Ich sehe keinen Grund, zu wechseln, wie die anderen hier, die gerne Reise nach Jerusalem spielen. Bei uns ist kein Wechsel zu erwarten", so der 49-Jährige.