Valtteri Bottas Tage beim Formel-1-Team von Mercedes sind gezählt - zumindest, wenn man einigen Vertretern der britischen Presse Glauben schenken will. Dort machte in den letzten Tagen hartnäckig das Gerücht die Runde, dass Valtteri Bottas nach dem enttäuschenden Start in dieses Jahr noch vor Saisonende von seinem Team durch George Russell ersetzt werden könnte.

Bottas baut auf Loyalität und schießt gegen Red Bull

Bottas, der vor Saisonbeginn den Titel als großes Ziel ausgegeben hat, ist naturgemäß davon überzeugt, dass diese Behauptungen jeglicher Grundlagen entbehren. "Ich weiß, dass ich nicht in der Mitte der Saison ersetzt werden werde. Ich habe einen Vertrag für dieses Jahr", so der Hinweis des Finnen.

Es sei nicht der Stil von Mercedes mit seinen Fahrern so umzugehen und sie vor Saisonende auszutauschen, meinte Bottas: "Wir tun so etwas als Team nicht. Ich denke es gibt nur ein Team in der Formel 1, das solche Sachen macht und das sind nicht wir." Der Rennstall, den Bottas mit dieser Aussage angreift, ist natürlich Red Bull, die 2019 Pierre Gasly zur Saisonmitte durch Alexander Albon ersetzten und vor allem bei Toro Rosso in der Vergangenheit auch sonst gerne einmal einen Fahrer noch während der laufenden Saison vor die Tür setzten.

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Was Mercedes angeht, gibt die Vergangenheit Valtteri Bottas recht. Das Team rund um Boss Toto Wolff zeigte sich immer als sehr loyal zu seinen Fahrern. Bottas lässt sich von anderslautenden Spekulationen deshalb nicht aus der Ruhe bringen. "Es macht immer in unserem Sport Bullshit die Runde. Ich fühle deshalb keinen Druck."

Nach Portugal-GP: Bottas mit 32 Punkten Rückstand

Doch, ob er auch im restlichen Verlauf der Saison die Ruhe behalten kann, darf bezweifelt werden. Vor allem, falls die Resultate des neunfachen GP-Siegers in den nächsten Wochen und Monaten nicht deutlich besser werden. Im Moment liegt er mit 32 Zählern Rückstand auf der vierten Position in der Meisterschaft und konnte gegen Lewis Hamilton und Max Verstappen noch keinen Stich setzen. Dazu kam ein vollkommen verpatzter Grand Prix in Imola, welcher in einer Kollision mit seinem möglichen Cockpit-Rivalen George Russell gipfelte. Auch in Portugal konnte er trotz Pole und schnellster Runde nicht um den Rennsieg mutkämpfen.

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Russell ab 2022 bei Mercedes?

Um sich seinen großen Traum von der Weltmeisterschaft zu erfüllen, ist das deutlich zu wenig und seine Karten im Vertragspoker für das kommende Jahr werden dadurch auch nicht besser. Denn Bottas verfügt genauso wie Lewis Hamilton bei Mercedes nur über einen Einjahres-Vertrag. Noch dazu kommt, dass der Kontrakt von Mercedes-Junior George Russell bei Williams ebenfalls nach dem Ende der Formel-1-Saison 2021 ausläuft.

Valtteri Bottas wollte seine vertraglichen Erwartungen für die Saison 2022 nicht diskutieren. "Es ist noch früh und es ist mir auch im Moment egal. Ich denke nicht darüber nach und fokussiere mich mit jedem Gedanken und jedem Funken an Energie auf das Hier und Jetzt", behauptete Bottas.

Das kurzfristige 'Hier und Jetzt' sieht für ihn beim Großen Preis von Spanien, der an diesem Wochenende über die Bühne geht, allerdings nicht so rosig aus - zumindest statistisch gesehen. Denn trotz Mercedes-Dominanz auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya konnte Bottas noch nie einen Sieg nahe der katalonischen Hauptstadt verbuchen. Das höchste der Gefühle waren zwei zweite Plätze, während Lewis Hamilton seit 2017 sämtliche Formel-1-Rennen in Spanien für sich entschied.