Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass in der Formel-1-Saison 2021 die Idee von Sprintrennen erstmals umgesetzt wird. Die Idee dieser als Sprint-Qualifying bezeichneten Kurzläufe: Das Endergebnis bestimmt die Startaufstellung für den Grand Prix. Das eigentliche Qualifying wird aber dennoch ausgefahren und sorgt seinerseits für das Sprint-Qualifying-Grid.

Formel-1-Fahrer begeistert: Mehr Racing

Während die Idee bei den Fans für gemischte Gefühle sorgte, blickt der Großteil der Piloten mit Zuversicht auf die drei Grands Prix, bei denen das neue Reglement zum Einsatz kommen soll. Williams-Pilot George Russell meinte: "Es wird aufregend. Nicht viele Leute interessieren sich für das Training am Freitag". Dem stimmte auch Carlos Sainz zu: "Die Formel 1 macht Experimente. Ich finde es toll, denn wir sind da, um Rennen zu fahren."

Gleichzeitig merkte der Spanier aber an: "Ich glaube nicht, dass sich so viel ändern wird. Die F1-Fahrer sind dann am Limit, wenn sie am Limit sein müssen." Auch der zweite Ferrari-Pilot Charles Leclerc blickt allgemein positiv auf die Kurzrennen, relativierte aber: "Es ist wichtig, dass das Hauptevent am Sontag nicht abgewertet wird."

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Ein Problem an anderer Stelle sieht Yuki Tsunoda. Laut dem Plan für die Kurzrennen am Samstag ist nur noch eine Trainings-Session am Freitag vorgesehen, bevor das Qualifying abgehalten wird. Zu wenig, findet der AlphaTauri-Pilot. "Wir Rookies brauchen mehr Training", fordert der Formel-2-Aufsteiger vor allem im Hinblick darauf, dass das Format auch auf einer Übersee-Strecke angewendet wird, die in den Nachwuchs-Serien nicht auf dem Programm stand.

Schumacher: Hart für die Teams

Ein anderer Rookie hat damit kein Problem. Mick Schumacher findet: "Es ist etwas Neues für die Formel 1. Ich bin immer offen für neue Dinge und es ist gut, dass wir so etwas ausprobieren. Wir kennen es aus der Formel 2. Für die Teams kann es hart werden, wenn Zuverlässigkeitsprobleme auftreten oder Unfälle passieren."

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Das erste Sprint-Qualifying der Formel-1-Geschichte erleben wir wahrscheinlich beim Heim-Grand-Prix des Weltmeisters in Silverstone. Hamilton selbst hatte das Thema bei der Pressekonferenz beim GP von Portugal noch nicht ganz auf dem Schirm und musste sich zuerst von den anwesenden Journalisten darüber aufklären lassen, wie das Format genau aussieht. Dann befand der Titelverteidiger: " Es ist schön zu sehen, dass die Formel 1 eine offene Denkweise pflegt und verschiedene Formate ausprobiert. Hoffentlich wird der Sport von diesen Ideen lernen."

Vettel und Räikkönen bremsen: Abwarten

Zwei andere Weltmeister sind allerdings von dem Konzept noch nicht so überzeugt und wollen erst einmal sehen, wie sich das Wochenend-Format in der Realität bewährt. Sebastian Vettel äußerte sich skeptisch: "Es macht das Wochenende viel intensiver und man hat weniger Zeit sich vorzubereiten. Das Setup muss sofort passen, wenn man auf die Strecke geht. Mal sehen, ob wir es mögen und ob die Fans es mögen."

Kimi Räikkönen zeigte sich neutral: "Ich habe keine Meinung dazu. Wir müssen erst einmal eines machen, dann wissen wir, ob es irgendwas ändert oder nicht. Abwarten und dann werden wir sehen", urteilte der Iceman . In dieselbe Kerbe schlug auch sein Teamkollege Antonio Giovinazzi: "Wir können erst nach dem Rennwochenende in Silverstone Feedback geben."

Bisher ist mit dem Grand Prix von Großbritannien erst ein Rennwochenende bekannt, bei welchem das Format ausgetestet wird. Zwei weitere werden noch bekanntgegeben, davon ein Rennen in Europa und ein Übersee-Event. Im Gespräch dafür waren der GP von Italien in Monza sowie das Rennen in Brasilien.