In der Formel-1-Saison 2021 sind alle Zutaten zu einem WM-Zweikampf zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton angerichtet. Kann das Duell zwischen dem Mercedes-Piloten und seinem Red-Bull-Kontrahenten zu einer Rivalität im Stile von Prost und Senna ausarten? Sebastian Vettel glaubt nicht daran, dass man einen vergleichbaren Kampf in der Formel 1 jemals wieder erleben wird.

Unterschied zu damals? Menschen sind reifer

Die Rivalität zwischen Ayrton Senna und Alain Prost war vor allem dafür bekannt, dass sich beide - auch als Teamkollegen - mit allen Mitteln bekriegten. Sowohl 1989 als auch 1990 fiel die Titelentscheidung infolge einer Kollision zwischen den beiden Kontrahenten. Abgesehen von diesen Zusammenstößen war es aber vor allem ein Duell der Worte, das an den Mikrofonen ausgefochten wurde.

In der modernen Formel-1-Welt sei so ein hartes Duell, bei dem es neben der Strecke so scharf zugeht, Vettels Ansicht nach nicht mehr vorstellbar. "Ich denke heutzutage ist die ganze Welt ein bisschen reifer geworden und wir als Menschen sind in der Lage mit unterschiedlichen Meinungen besser umzugehen. Deshalb werden wir wahrscheinlich so etwas in Zukunft nicht mehr sehen", vermutet der vierfache Weltmeister.

"Früher hingegen waren die Menschen nicht so tolerant und es gab viel Verbitterung und Hass", führte er weiter aus. Auf der Strecke macht der Zeitenwandel laut dem Deutschen aber keinen Unterschied: "Wir haben vielleicht nicht mehr diese Kämpfe neben der Strecke, aber auf der Strecke gibt es immer noch sehr harte Zweikämpfe."

Alain Prost gegen Ayrton Senna: Vettel kann sich nicht erinnern

Auf die Frage nach den größten Rivalitäten in der Formel-1-Geschichte nannte Vettel, der bekanntermaßen viel Interesse an der Historie der Königsklasse aufbringt, dennoch oder genau deshalb den jahrelangen Zweikampf zwischen den beiden Motorsport-Legenden.

Selbst kann sich Sebastian Vettel allerdings nicht an die Zeit erinnern, als sich der brasilianische Volksheld und der erfolgreichste französische Formel-1-Pilot aller Zeiten in die Haare gerieten. Dafür war der 1987 geborene Heppenheimer zu jener Zeit einfach noch zu jung, wie er selbst anmerkt. "Ich habe damals wahrscheinlich mit meinem Vater die Rennen angeschaut, aber ich war noch nicht alt genug, um es zu verstehen oder mich daran zu erinnern", so der Aston-Martin-Pilot.

Warum er dennoch davon ausgeht, dass es sich dabei um die größte Formel-1-Rivalität aller Zeiten handelt? "Aufgrund der hohen Intensität und der unterschiedlichen Charaktere", erklärte der 33-Jährige.

Vettel teilt Kindheitserinnerungen: Schumacher gegen Häkkinen

Doch neben dem legendären Kampf zwischen Prost und Senna hat Vettel noch einen ganz persönlichen Favoriten, wenn es um die größten Zweikämpfe der Königsklasse geht. "Da ich als Kind ein Fan von Michael Schumacher war, denke ich natürlich gerne an die Jahre als er mit Mika Häkkinen gekämpft hat", so Vettel.

In der Vergangenheit nahm der ehemalige Red-Bull-Champion regelmäßig mit dem siebenfachen Formel-1-Weltmeister am Race of Champions teil, wo sich das Duo zwischen 2007 und 2012 sechs Mal in Serie zum Sieger des Team-Wettbewerbs krönte.