Max Verstappen hat die in Bahrain verpasste Chance auf den Sieg rechtzeitig vor dem zweiten Formel-1-Rennen 2021 in Imola abgehakt. Red Bulls starke Performance machte es ihm leicht, den Blick nach vorne zu richten. Was den WM-Kampf gegen Lewis Hamilton angeht, ist sein Vertrauen in den RB16B ungebrochen. Zuverlässigkeitsprobleme aus Bahrain sollen ausgeräumt sein.

"Natürlich war ich nach der Zieldurchfahrt enttäuscht. Aber ich habe über die Jahre gelernt, dass nach dem ersten Rennen noch nichts verloren ist", so der geläuterte Verstappen. 2018 versuchte er mit unterlegenem Material, den WM-Kampf zu erzwingen - und ging dabei mit wehenden Fahnen unter. Fahrfehler über Fahrfehler verhagelten ihm das erste Saisondrittel.

Drei Jahre später sieht die Ausgangslage ganz anders aus. Red Bull zeigte sich bei den Testfahrten in Top-Form und ließ auch beim Auftakt keine Zweifel an dieser aufkommen. "Es war sicher eine verpasste Gelegenheit. Aber wenn wir das schnellste Auto haben, ist es egal, denn dann bleiben uns 22 Rennen, um vor ihnen zu landen", gibt er sich kämpferisch.

Hamilton vs. Verstappen: Die Formel 1 Psycho-Spiele beginnen!: (08:23 Min.)

Verstappen spielt auf Zeit: Nicht das Ende der Welt

Dass es mit dem Sieg nicht klappte, nimmt er vor allem in dieser Phase der Saison gelassen: "Diesmal haben wir ein konkurrenzfähiges Paket. Wir haben gute Punkte geholt, auch wenn wir Zweiter statt Erster geworden sind. Das ist nicht das Ende der Welt. Wenn das für uns ein schlechtes Resultat ist, kann ich mich nur auf die nächsten 22 Rennen freuen."

Die bei Red Bull anhaltende Euphorie deckt sich mit der Tiefstapelei im Hause Mercedes. Das Weltmeister-Team wird nicht müde, dem Herausforderer die Favoritenrolle in die Schuhe zu schieben. "Sie sind sehr nah an uns dran, auch wenn sie das manchmal nicht so sagen", schmunzelt Verstappen.

Mercedes auch im Qualifying auf Augenhöhe

Nachdem er Hamilton im Qualifying auf dem Bahrain International Circuit vier Zehntel aufbrummte, wurde die Pace auf eine Runde schnell zur großen Stärke des Red Bull erklärt. Doch Verstappen sieht auch das als voreiligen Schluss. "Lewis hat in Kurve zehn einen Fehler gemacht und da die drei Zehntelsekunden verloren. Sonst wären wir innerhalb einer Zehntelsekunde gewesen", erklärt er gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Nicht nur mit Blick auf seine Pole Position vor drei Wochen bemüht sich Verstappen darum, die Erwartungen zu managen. "Bahrain war vielleicht auch eine Ausnahme, obwohl ich nicht hoffe, dass das der Fall war. Meinem Gefühl nach war es das auch nicht", sagt der 23-Jährige. Klarheit können nur die kommenden Rennen liefern, angefangen mit Imola.

Im Vorjahr landete er im Zeittraining über eine halbe Sekunde hinter Pole-Sitter Valtteri Bottas auf Startplatz drei. Am Sonntag überrumpelte er den Finnen im Kampf um Position zwei, bis ihn ein Reifenschaden stoppte. "Unser Auto sieht konkurrenzfähig aus, aber die Bedingungen hier werden ganz andere sein", so Verstappen.

Red Bull muss in Imola Fehler vermeiden

Vorausgesetzt der RB16B ist in Italien genauso gut aufgelegt wie in der Wüste, gilt es nur eine Scharte auszuwetzen. In Bahrain wurden sowohl Verstappen als auch Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez von technischen Problemen geplagt. "In den ersten Runden hatte ich ein Problem mit dem Differential, das am kurveninneren Hinterrad viel Schlupf verursacht hat", so der zehnfache Grand-Prix-Sieger.

Im weiteren Rennverlauf bremste ihn auf der Jagd nach Hamilton ein Problem am Motor aus: "Als ich an Lewis herankam, musste ich etwas am Motor verstellen, was dem Topspeed nicht geholfen hat. Wir hätten definitiv einen besseren Job machen können, aber ich bin zuversichtlich, dass wir das dieses Wochenende im Griff haben werden."