Das gelungene Formel-1-Debüt vor zweieinhalb Wochen in Bahrain scheint Mick Schumacher viel Druck von den Schultern genommen zu haben. "Ich bin so zufrieden, wie ich nur sein könnte", sagte der sichtlich erleichterte Rookie am Donnerstag in Imola.

"Natürlich habe ich mich über den Dreher geärgert, aber wir wissen, was passiert ist und es wird hoffentlich nicht noch einmal passieren", so der Haas-Pilot. "Wir haben am Start das ganze Feld vor uns. Für uns ist das extrem, 10 oder 15 Autos reißen ein riesiges Loch in die Luft."

"Wir verlieren dadurch rund 80 Prozent Abtrieb. Es ist dadurch ein ganz anderes Auto als im Training oder im Qualifying. Und das habe ich zum ersten Mal so gefühlt", erklärt der 22-Jährige. Kurz nach dem Restart drehte sich Schumacher deshalb im Gewusel des Feldes.

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Die Lehren für seinen zweiten Start in der Königsklasse hat Schumacher gezogen: "Ich muss sanfter fahren. Sanfter ans Gas gehen, bis die Reifen auch auf Temperatur sind."

Reifentemperaturen und Abtrieb sind nicht die einzigen Faktoren. "Der elektrische Antrieb bringt extra Newtonmeter, dadurch hat man mehr durchdrehende Reifen, was wiederum Dreher begünstigt", erklärt Schumacher. Im Startgetümmel nutzen die Teams normalerweise die gesamte Elektro-Power.

Mit neuen Bremsbelüftungen an Williams vorbei?

Nicht nur die eigene Lernkurve soll in Imola zu einem besseren Ergebnis führen. Das Team hat auch neue Teile im Gepäck. Die Bremsbelüftungen sind das letzte große Upgrade, das der Haas in der Formel-1-Saison 2021 erhält. Die Entwicklung haben die US-Amerikaner bereits eingestellt.

"Von den Updates hier erhoffen wir uns viel", gesteht Schumacher. Das Ziel ist klar: Williams und vor allem George Russell am Ende des Feldes schlagen. Der bislang sehr zurückhaltende Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher übt sich schon in ersten Kampfansagen: "Ob es klappt, muss man abwarten. Ich fühle mich sehr wohl im Auto und es spricht nichts dagegen."

Mit der Punktevergabe wird Haas realistisch betrachtet auch dann nichts zu tun haben. "Aber wir müssen da sein, wenn es mal ein verrücktes Rennen gibt, wenn es zum Beispiel regnet", fordert Schumacher. Das Regenrisiko in Imola wird von Meteorologen für den Rennsonntag derzeit mit rund 50 Prozent taxiert.