Die Saga um das geplante Formel-1-Rennen in Miami scheint nun tatsächlich ein Ende zu finden - mit grünem Licht. Zwar steht von der Formel 1 selbst noch die Bestätigung aus, aber die Stadtverwaltung des Austragungsortes Miami Gardens verabschiedete am Mittwochabend einen entsprechenden Beschluss, der das Rennen ermöglicht.

Dem vorangegangen war ein langes Hickhack zwischen den Veranstaltern rund um Stephen Ross und den Anwohnern von Miami Gardens. Letztere legten sich quer und zogen schließlich sogar vor Gericht. Fünf Monate später haben die Veranstalter jetzt aber eine Kompromisslösung präsentiert.

Miami-Veranstalter verhandeln für Formel 1 Kompromiss aus

Ein neuer Streckenverlauf des Stadtkurses wird für die Formel 1 die nachhaltigste Folge sein. Es ist nicht die erste Änderung. Das Rennen wanderte schon in den Vorort Miami Gardens, nachdem die Veranstalter um Stephen Ross in der Innenstadt abgeblitzt waren.

In Miami Gardens ist nun das dortige Hard Rock Stadium, beziehungsweise dessen Parkplatz, als Basis für den Stadtkurs geplant. Das Stadion und das dort seine Heimspiele austragende NFL-Team, die Miami Dolphins, gehören ebenfalls Stephen Ross.

So sah der letzte Plan aus: die 199th Street liegt unten, die 27th Avenue ganz links, Foto: F1 Miami Grand Prix
So sah der letzte Plan aus: die 199th Street liegt unten, die 27th Avenue ganz links, Foto: F1 Miami Grand Prix

Als Teil des Kompromisses mit der Stadtverwaltung wird der Formel-1-Kurs nicht auf zwei nahen Hauptstraßen, der Northwest 199th Street und der Northwest 27th Avenue, fahren dürfen. Zeitbeschränkungen an Schultagen - keine Session vor 14:30 Uhr Ortszeit oder nach Sonnenuntergang - wurden eingeführt, und dürften Freitagstrainings betreffen. Lärmschutzwände werden errichtet, Luftqualität und Lärmbelästigung wird überwacht.

Widerstand gegen Formel 1 in Miami bleibt

Weiters verpflichten sich die Veranstalter, fünf Millionen US-Dollar in die Gemeinde zu investieren, zugunsten von Anwohnern, Geschäften, Restaurants und Bildungsprogrammen. Den örtlichen Protest scheint das aber nicht zu befriedigen.

Das Hard Rock Stadium der Miami Dolphins soll als Basis dienen, Foto: F1 Miami Grand Prix
Das Hard Rock Stadium der Miami Dolphins soll als Basis dienen, Foto: F1 Miami Grand Prix

Ganz im Gegenteil - so zitiert der 'Miami Herald' Anwohner-Vertreterin Betty Ferguson, die von der Lösung überrascht ist und die Stadtverwaltung scharf kritisiert: "Ich weiß nicht, wen sie zu vertreten glauben, wenn sie diesen Beschluss unterstützen, aber die Anwohner sind es nicht." Der Beschluss lese sich so, als ob ihn die Veranstalter geschrieben haben. "Das geht gegen alles, wofür diese Gemeinde steht."

Warten auf Formel-1-Bestätigung

Mit der Bestätigung des Beschlusses vom Mittwoch ist das Rennen der Austragung aber einen großen Schritt nähergekommen. Von der Formel 1 gibt es derzeit noch kein Statement, ob Miami nun 2022 in den Kalender aufgenommen wird.

F1-CEO Stefano Domenicali hatte wiederholt unterstrichen, dass ein zweites USA-Rennen im Interesse der Serie sei. Eine prinzipielle Vereinbarung für ein Rennen im Jahr 2021 hatte man schon 2019 geschlossen, die aber war mit den Problemen vor Ort hinfällig geworden.