Michael Schumacher gewann in seiner ruhmreichen Formel-1-Karriere unglaubliche 91 Rennen. Unter all den dominanten Vorstellungen und heroisch erkämpften Triumphen sticht vor allem ein Tag hervor: Der 20. April 2003. Michael Schumacher gewann auf seinem Weg zum sechsten WM-Titel für Ferrari in Imola, und doch gab es für ihn an diesem Tag nichts zu feiern.

Formel 1 heute vor 20 Jahren: Schumacher-Trauer in Imola

Zwei Mal Schumacher in der ersten Startreihe - Michael im Ferrari auf Pole, Bruder Ralf im Williams auf Platz zwei. Nach dem Qualifying in Imola sah es nach einem großartigen Formel-1-Wochenende für die Familie Schumacher aus. Dem war nicht so. Sofort stiegen die Brüder ins Flugzeug nach Köln, denn ihre Mutter lag dort im Koma.

Am Morgen kam die traurige Nachricht: Mutter Elisabeth war im Alter von 55 Jahren im Krankenhaus verstorben. Die Schumacher-Brüder, die in der Nacht wieder zurück an die Strecke geflogen waren, wurden von der Formel 1 von allen Verpflichtungen, Medien-Terminen und dergleichen freigestellt, entschlossen sich aber dennoch zum Start.

Ralf Schumacher führte in der Startphase, Foto: Sutton
Ralf Schumacher führte in der Startphase, Foto: Sutton

Für Michael wurde es ein fast makelloses Rennen und der erste Sieg der Saison 2003. Am Podium konnte er die Tränen nur schwer zurückhalten, in der Pressekonferenz wurde er von seinem Teamchef Jean Todt vertreten: "Es war sehr schwierig für ihn, aber er hat es getan, weil er fühlte, dass er es machen wollte, und er hat fantastische Arbeit für das Team geleistet. Aber ich denke, es ist wichtig, dass er zeigt, was er für ein Mensch ist. Das ist vielleicht das Wichtigste heute." Ralf kämpfte anfangs mit ihm an der Spitze, wurde am Ende Vierter.

Formel 1 heute vor 9 Jahren: Mal wieder zu früh abgewunken

Erst wenn man sich durch die Formel-1-Geschichte arbeitet, wird einem bewusst, wie oft eigentlich schon die Zielflagge zum falschen Zeitpunkt geschwenkt wurde. 2014 in China gab es keinen Promi, keinen Fußballer, kein Model, auf die man sich rausreden konnte - dort war es einfach der zuständige Offizielle, der nach Runde 55 von 56 das karierte Tuch raushielt und Lewis Hamilton verfrüht zum Sieger erklärte.

Wir kennen mittlerweile die Regeln - das Ergebnis wird um noch eine Runde zurückgestellt, hier auf Runde 54. Für das Podium - Hamilton, Nico Rosberg, Fernando Alonso - war es egal. Ärgern dürfte sich nur Kamui Kobayashi, der dadurch einen 17. Platz wieder an Jules Bianchi verlor.

Was sonst noch geschah:

Vor 38 Jahren: Es steht fest, Ayrton Senna wird zum ersten Mal in seiner Karriere einen Grand Prix von der Pole starten. Wie stehen seine Chancen, sie in Portugal in den ersten Sieg umzumünzen? Wir werden morgen sehen.
Vor 60 Jahren: Mauricio Gugelmin wird geboren. Der Brasilianer, einst Mitbewohner von Senna, verbrachte erfolglose F1-Jahre bei Hinterbänkler-Teams, holte ein Podium mit Leyton House vor Heimpublikum. Die Karriere beendete er in den amerikanischen CART-Champcars, feierte dort einen Sieg.
Vor 62 Jahren: Paolo Barilla wird geboren. Der Italiener ist tatsächlich einer der Erben des Pasta-Imperiums. Seine F1-Karriere bei Minardi führte zu nichts (neun Starts, sechs Mal nicht qualifiziert). 1985 gewann er immerhin die 24 Stunden von Le Mans mit Klaus Ludwig und 'John Winter'.
Vor 93 Jahren: Stewart Lewis-Evans wird geboren. Das vielversprechende britische Talent wurde von einem jungen Bernie Ecclestone gemanagt, starb jedoch leider an den Folgen eines Unfalls im Marokko-GP von 1958.
Vor 96 Jahren: Phil Hill wird geboren. Der dreifache GP-Sieger krönte sich 1961 zum ersten US-amerikanischen F1-Weltmeister.