Es dauert nur noch wenige Tage, bis Aston Martin am 3. März 2021 endlich die Hüllen fallen lässt. Am nächsten Mittwoch findet die große Präsentation zum Formel-1-Comeback der britischen Nobelmarke statt, die nach 60 Jahren Abwesenheit mit Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel sowie Lance Stroll als Fahrer zurückkehren wird.

Für Aston Martin, Vettel und Co. läuft hier alles nach Plan. Nachdem das Silverstone-basierte Team in den vergangenen Jahren oft mit knappen Finanzmitteln zu kämpfen hatte, sind diese Sorgen mit dem großen Konzern im Rücken endgültig hinfällig. Das Team wächst.

Aston Martin F1 übernimmt Racing Point RP20: Neuer Name

Sieben Tage vor der Präsentation steht nun auch der Name für das Aston-Martin-Comeback fest. Vettel und Stroll werden 2021 im Aston Martin AMR21 an den Start gehen. Wobei sich hinter dem Namen kein völlig neues Auto versteckt, schließlich sind aus Gründen der Kostensenkung viele Bauteile für die neue Formel-1-Saison eingefroren.

Das Chassis mag daher AMR21 heißen, ist aber in Wahrheit der Racing Point RP20 des Vorjahres. Laut dem Team wurden unter dem Strich ungefähr 50 Prozent des RP20 übernommen, aufgrund der eingeschränkten Entwicklungsmöglichkeiten. Die größten Veränderungen kommen bei den nicht beschränkten Aero-Oberflächen. Dort hatte das Team beim RP20 ursprünglich viel vom Weltmeister-Mercedes der Saison 2019 kopiert. Allerdings gab es schon in der Saisonmitte Upgrades, etwa an den Seitenkästen, bei denen das Team sich vom simplen Kopieren gelöst hatte und eigene Ideen brachte.

Aston Martin F1 arbeitet schon an Upgrades

Die Konzeptionsphase für 2021 begann Aston Martin im August, und bis in den Januar hinein wurde gearbeitet. "Teile werden umfangreich entwickelt", erklärt Produktionsleiter Bob Halliwell. "Wenn wir ein Teil entwickeln, geht es zu Forschung und Entwicklung für Tests, Inspektion und Probebelastung. Wir verlieren vielleicht ein halbes Dutzend durch konstant neue Versionen. Wenn ein Teil beim ersten Mal durchkommt, sind wir fast nicht glücklich, weil das heißt, dass wir die Performance des Teils etwa durch Gewichtsreduktion verbessern können."

Der Racing Point RP20 bleibt die Basis für den Aston Martin AMR21, Foto: LAT Images
Der Racing Point RP20 bleibt die Basis für den Aston Martin AMR21, Foto: LAT Images

Die internen Termine und Ziele hat man eingehalten. Nun ist der AMR21 fertig. Zumindest in der ersten Fassung. Laut Aston Martin wird bereits an ersten Upgrades gearbeitet, die im frühen Teil der Saison 2021 ans Auto kommen sollen. Nebenbei hat man auch im Januar schon damit begonnen, ein brandneues Auto für die Saison 2022 zu entwickeln, die nach komplett neuen Regeln ausgetragen wird.

Die Aston-Martin-Ankunft sorgt im Team, das in seiner früheren Existenz als Force India ständig unter Finanzknappheit litt, für Motivation. "Ich denke, es hat alle dazu gebracht, ihre Arbeit noch besser zu machen, noch besser auf Details zu achten", meint Halliwell. "Wir heuern weiteres technisches Personal an, um weiter aufzubauen und uns kontrolliert in allen Bereichen des Geschäfts weiter zu wachsen."

Aston Martin F1 wächst weiter - nicht nur mit Vettel

Zu Force-India-Zeiten galt das Team schon als besonders effizient beim Einsetzen von Ressourcen, und dank der neuen finanziellen Basis können sie nun an die von den Regeln erlaubten Limits wachsen. Schon 2019, im ersten Jahr mit dem neuen Eigentümer Lawrence Stroll, stieg die Zahl der Beschäftigten von 405 auf 465 an. Inzwischen wurde die Partnerschaft mit Aston Martin geschaffen, und man nähert sich 500 an.

Nur die neue Fabrik fehlt noch, die wird gegenwärtig gebaut und soll im August 2022 fertig werden. Aber mit allen verfügbaren Ressourcen und mit einem großen Namen wie Sebastian Vettel als Fahrer blickt das Team zuversichtlich auf die neue Saison.