Lewis Hamilton ist virtuell zum Ritter geschlagen worden und darf künftig den Zusatz 'Sir' in seinem Namen tragen. Der Brite steht gemeinsam mit 1238 weiteren Personen auf einer Liste, die der Buckingham Palace am Mittwochabend veröffentlicht hat.
Hamilton wurde bereits nach seinem ersten Titelgewinn im Jahr 2008 der britische Ritterorden verliehen. Damit war er 'Member of the British Empire' (MBE). Mit dem Ritterschlag erhält er die höchste Ehre, die britische Sportler erreichen können. Medienberichten zufolge soll der britische Premierminister Boris Johnson Hamilton für die Ernennung zum Ritter vorgeschlagen haben. Queen Elisabeth II. nahm die Ehrung als Staatsoberhaupt Großbritanniens vor.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagte: "Die Nachricht, dass Lewis den Ritterschlag erhalten hat, zeigt, dass er nun die Anerkennung erhält, die er im Verlauf einer Karriere mit beispiellosem Erfolg verdient hat. Großbritannien kann sehr stolz sein, einen Champion und Botschafter vom Kaliber eines Sir Lewis Hamilton zu haben."
Im Laufe der Saison 2020 mehrten sich die Stimmen, die sich für einen Ritterschlag Hamiltons aussprachen. Der Mercedes-Fahrer zog durch den Gewinn seines siebten Titels mit Michael Schumacher gleich und rang ihm einige Rekorde ab. Hamilton hat nun 95 Siege auf seinem Konto und damit vier mehr als Schumacher. Der Brite stand in seiner Formel-1-Karriere 165 Mal auf dem Podium. Schumachers Rekord bei 155 Top-3-Ergebnissen. Die Wertung der meisten Pole Positions führt Hamilton bereits seit geraumer Zeit an. In diesem Jahr baute er den Vorsprung mit zehn Poles weiter aus.
Doch für Wolff zählen nicht nur die Erfolge auf der Strecke. "Lewis ist einer der großartigsten Rennfahrer aller Zeiten und der erfolgreichste britische Sportler seiner Zeit. Auf der ganzen Welt werden seine Errungenschaften im Sport anerkannt. In diesem Jahr hat er seine Exzellent auf der Strecke mit seiner starken Stimme im Kampf gegen Diskriminierung verbunden. Er hat das Jahr 2020 in jeglicher Hinsicht bestimmt", sagt der Österreicher.
Vierter Ritter in der Formel 1
Welche gesellschaftliche Bedeutung Hamilton beigemessen wird, wurde vor dem Bahrain GP klar. Im wurden Briefe von politisch Gefangenen übermittelt, die ihn aufforderten, sich für die Menschenrechte in dem Land einzusetzen. Zudem gründete er eine Kommission, die sich für eine größere Vielfalt im Motorsport einsetzt.
Hamilton ist erst der vierte Formel-1-Fahrer, der zum Ritter geschlagen wurde. Jackie Stewart, Jack Brabham und dem 2020 verstorbenen Stirling Moss wurden diese Ehre bereits zuteil.
Aktuell steht der 35-Jährige noch ohne Vertrag für die kommende Formel-1-Saison da. Nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi sagte er zunächst, dass vor Weihnachten eine Entscheidung über die gemeinsame Zukunft mit Mercedes getroffen werden könne.
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