Normalerweise gibt es nach der Formel-1-Saison eine traditionelle Weihnachtsfeier bei Ferrari in Maranello. In diesem Jahr wurden die Journalisten nur digital zu Ferrari Teamchef Mattia Binotto geschalten. Allerdings hatte der Italiener mit Schweizer Wurzeln eine kleine Überraschung parat: Nach einer kleinen Begrüßung stellte er die Webcam um, sodass nun auch Charles Leclerc und Carlos Sainz im Bild waren.

Es war der erste offizielle Arbeitstag für Sainz bei seinem neuen Rennstall Ferrari. "Aber es ist ein entspannter Tag", versprach Binotto. Der Nachfolger von Sebastian Vettel durfte zunächst eine private Werksführung durch die heiligen Hallen von Maranello genießen.

Anschließend traf sich Sainz mit seinen Ingenieuren. Er wird das Ingenieursteam von Sebastian Vettel übernehmen, Renningenieur wird somit Riccardo Adami. "Es ist aber kein technisches Meeting anberaumt, es geht nur darum, sich kennenzulernen", erklärte Binotto.

Sainz erhält ersten Ferrari Test im 2018er Auto

"Abgesehen von einem Mittagessen gibt es sonst nur noch ein Seatfitting für Carlos", so der Teamchef. Für ein Seatfitting im neuen Auto wäre es allerdings zu früh. Weil Sainz aber nicht beim Young Driver Test fahren durfte, wird Ferrari im Januar einen privaten Test in Fiorano organisieren. Dabei kommt der Bolide aus der Formel-1-Saison 2018 zum Einsatz.

Dazu wird es reichlich Zeit im Simulator geben. Dort soll sich der ehemalige McLaren-Pilot mit den Eigenheiten des Ferrari-Lenkrads, Power-Unit-Einstellung, prinzipiellen Setup-Herangehensweisen und vor allem mit dem Funk vertraut machen. "Wir müssen zusehen, dass alle Nachrichten klar sind. Dass er weiß, was wir wollen und umgekehrt", so Binotto.

Leclerc bei Ferrari nicht die Nummer eins

Im offiziellen Podcast der Formel 1 äußerte sich der Italiener recht deutlich über die Ambitionen seiner beiden Piloten. Neben Charles Leclerc bräuchte man kein weiteres Supertalent, so der Tenor. Nun ruderte Binotto etwas zurück: "Es steht nicht in Charles Vertrag, dass er der Teamführer ist. Sie dürfen auf der Strecke kämpfen, solange sie sich nicht berühren. Das Hauptziel ist es, die Punkte des Teams zu maximieren."

Ganz ausschließen will Binotto eine Teamorder aber nicht: "Wenn während der Saison ein Fahrer etwas theoretisch nicht mehr erreichen kann, was der andere noch schaffen kann, dann sind wir für Diskussionen offen."