George Russell ist beim Finale der Formel-1-Saison 2020 schnell in der Realität angekommen. Bei der Pressekonferenz zum Abu Dhabi GP zeigte er sich am Donnerstag noch in Mercedes-Kleidung. Kurz danach wurde bekannt, dass der genesene Lewis Hamilton beim Rennen auf dem Yas Marina Circuit wieder antreten kann. Russell bestritt die beiden Freien Training am Freitag somit wieder für Williams, hatte dabei aber Probleme.

Das erste Training beendete der Williams-Rückkehr auf Platz 16 vor seinem Teamkollegen Nicholas Latifi, Formel-1-Debütant Mick Schumacher, Pietro Fittipaldi und Daniel Ricciardo, der keine gezeitete Runde absolvierte. In FP2 wurde er 18. vor Latifi und Fittipaldi. Nach Problemen an der MGU-K stellte Russell seinen FW43 vorzeitig ab.

Nach außen gibt sich der Brite gelassen, was seine Rückkehr zu Williams angeht. "Vor dem Rennen in Bahrain wollte ich an beiden Wochenenden im Mercedes sein. Ich hätte in Bahrain alles lernen können und hätte hier keine Ausreden mehr gehabt. Aber es ist ja schon alles gut gelaufen und ich hatte die Chance, um den Sieg zu fahren. Die Leute bei Williams haben in den vergangenen beiden Jahren so hart für mich gearbeitet. Deswegen ist es meine Aufgabe, hier zu sein", sagte er am Freitag.

Nach seinem spontanen Aufstieg ins Weltmeisterteam fuhr Russell in der Vorwoche noch in beiden Freitagstrainings die Bestzeit. Im Rennen holte er die ersten Punkte seiner Formel-1-Karriere. Damit ist an diesem Wochenende nicht zu rechnen, auch wenn auf einen ungewöhnlichen Verlauf des Großen Preises von Abu Dhabi spekuliert.

Russell hofft auf nächstes Chaos-Rennen

"Es kämpfen noch ein paar Teams um Platz drei", sagt er. "Vielleicht sehen wir ein paar Überraschungsangriffe. Carlos Sainz verlässt McLaren. Er macht sich sicherlich keine Sorgen, wenn er das Auto rauswerfen sollte. Dasselbe gilt für Daniel Ricciardo und Serio Perez. Es könnte ein gutes Rennen werden. Was die Pace alleine angeht, wissen wir natürlich, dass wir nicht gut genug für die Top-10 sind. Normalerweise sind wir freitags immer ein bisschen weg von der Pace und sortieren uns am Samstag aus."

Die Herangehensweise an die Trainings ist einer der größten Unterschiede, die Russell zwischen Mercedes und Williams ausmachen konnte. "Hier gibt es kein Versteckspiel, was die Rundenzeiten angeht", erklärte der 22-Jährige.