Bis zur 52. Runde beim Formel-1-Rennen in Imola deutete wenig darauf hin, dass Daniel Ricciardo und Renault heute in Italien ihr zweites Podium der Saison einfahren würden. Doch dann ging alles Schlag auf Schlag. Zwölf Runden vor Schluss verweigerte am Wagen von Max Verstappen der rechte Hinterreifen seinen Dienst und der Niederländer flog ins Kiesbett.
Die darauffolgende Safety-Car-Phase nutzten zahlreiche Teams für Boxenstopps. Darunter auch Racing Point bei Sergio Perez, der damit seine dritte Position aufgab. Ricciardo blieb auf der Strecke und erbte den Podiumsrang des Mexikaners. "Ich freute mich natürlich als Perez an die Box abbog, weil ich wusste, dass wird dadurch Dritter waren und es hier schwierig ist, jemanden zu Überholen."
Track Position zahlt sich aus
Doch die alten Reifen waren vor allem am Restart ein klarer Nachteil gegen die Fahrer, die frische Softs aufgezogen hatten. Daniil Kvyat rückte, nachdem er Perez, Albon und Leclerc hinter sich gelassen hatte, dem Renault auf die Pelle. Doch Ricciardo hatte zu diesem Zeitpunkt seine Pneus schon einigermaßen wieder auf Temperatur gebracht und konnte Platz 3 knapp aber doch gegen den AlphaTauri über die Linie retten.
"Plötzlich tauchte Kvyat hinter mir auf. Ich war mir nicht sicher, wo er herkam. Aber das Team sagte mir, dass er frische Reifen hat und er war sehr schnell unterwegs", sagte der Australier nach dem Rennen. Ricciardo, der beim vorletzten Rennen auf dem Nürburgring eine Podest-Durststrecke beenden konnte, die seit Monaco 2018 andauerte, meinte nach dem Rennen dass er selbst nicht mit einem Podium gerechnet hatte.
"Dieses Podium kam überraschender als das auf dem Nürburgring. 15 Runden vor dem Ende fuhren wir noch auf der fünften Position. Es fühlt sich surreal an hier zu landen und das auch noch so unmittelbar nach dem ersten Podest", freute sich der Honey Badger.
Auf dem Podium feierte er dann gemeinsam mit Lewis Hamilton und Valtteri Bottas mit einem standesgemäßen Shoey. Durch seinen dritten Platz hat Ricciardo aber auch in der Team-Meisterschaft Renault zur dritten Position verholfen und seinen zukünftigen Arbeitgeber auf Platz 4 verdrängt. Der McLaren-Pilot des nächsten Jahres meinte dazu: "Es sind nur noch ein paar Rennen zu fahren und wir werden weiter um Platz 3 kämpfen".
Ocon im Defekt-Pech
Keinen glücklichen Nachmittag erwischte hingegen der zweite Renault-Pilot Esteban Ocon. Der Franzose fiel nach 30 von 63 Runden durch einen technischen Defekt aus. Für Ocon war es bereits der vierte Ausfall in dieser Saison. Unter anderem deshalb liegt er in der Formel-1-Weltmeisterschaft mit 40 Punkten nur auf Platz 12, während Daniel Ricciardo mit 95 Zählern und Platz 4 innehat und auf Kurs ist den inoffiziellen Titel des "Best of the Rest" einzufahren.
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