Bei AlphaTauri hat sich vor der Formel-1-Saison 2020 nicht nur der Name geändert. Auch die Ansprüche sind gestiegen. Der ehemalige Toro-Rosso-Rennstall ist nicht mehr das Team von Red Bull, sondern auf derselben Hierarchieebene wie Red Bull Racing. Das machten die Verantwortlichen zuletzt deutlich.

"AlphaTauri ist in verschiedenen Bereichen gewachsen", sagte Teamchef Christian Horner im Rahmen des Russland GP. "Zu Beginn des Jahres ist es vom Juniorteam zum Schwesterteam aufgestiegen. Das wird auch in Zukunft so bleiben." Unter den neuen finanziellen Regeln, die ab 2021 greifen, sollen vermehrt Synergien genutzt werden. "Beide Teams werden im kommenden Jahr erstmals denselben Windkanal nutzen", stellte Horner klar.

Schon vor der aktuellen Saison kündigten beide Teams an, die Zusammenarbeit intensivieren zu wollen. Das Ziel lautete: AlphaTauri solle mit zeitlichem Verzug Upgrades für den AT01 von Red Bull erhalten, wie Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko bei der Präsentation im Februar bei Motorsport-Magazin.com sagte.

Das veränderte Selbstverständnis des Teams wird auch bei der Fahrerpolitik deutlich. Pierre Gasly, der in diesem Jahr nicht zuletzt durch seinen Sieg in Monza glänzte, spricht Horner die Rolle des Teamleaders zu. Deswegen passe er gut ins Team und eine Rückkehr zu Red Bull stehe nicht zur Debatte.

Red Bull und Alpha Tauri in der Saison 2021 mit denselben Fahrern?

Das bestätigte auch Dr. Helmut Marko bei Motorsport-Magazin.com. Bei einem Gespräch im Rahmen des Belgien GP sagte er: "Wir brauchen bei AlphaTauri einen Teamleader und das macht er tadellos. Wir waren überrascht, dass er sich bei uns so schwergetan hat."

In Russland sagte Teamboss Horner außerdem, dass die vier aktuellen Piloten mehrjährige Verträge abgeschlossen hätten und damit auch in der kommenden Saison zum Red-Bull-Kader gehörten. "Alle Fahrer bleiben weiterhin bei Red Bull Racing unter Vertrag und werden dann auf die beiden Teams verteilt."