Die Formel 1 bekommt einen neuen Boss: Wie die Kollegen von Racefans.net berichten, wird Stefano Domenicali ab 01. Januar 2021 in die Fußstapfen von Chase Carey treten. Der Vertrag des US-Amerikaners, der seit der Übernahme der Formel 1 durch Liberty Media die Geschicke des Rennzirkus leitet, läuft Ende des Jahres aus.

Domenicali arbeitete über 20 Jahre für Ferrari, von 2007 an als Teamchef. Nach einer schwachen Saison 2014 musste er den Rennstall verlassen. Seit 2016 ist der Italiener Geschäftsführer der Audi-Tochter Lamborghini.

Liberty Media hat mit Domenicali endlich die Nachfolge von Carey geklärt. Carey, der 2017 von Bernie Ecclestone übernommen hatte, soll der Formel 1 auch nach Auslaufen seines Vertrages in anderer Funktion weiterhin treu bleiben.

Mit Domenicali hat der US-amerikanische Konzern nicht nur einen Formel-1-Fachmann gefunden: Der 55-Jährige ist in der Szene bestens vernetzt. Der heutige FIA-Präsident Jean Todt war lange Domenicalis Chef bei Ferrari und übergab schließlich den Teamchef-Posten an ihn. Mit Ross Brawn, dem heutigen Sportchef der Formel 1, arbeitete Domenicali bei der Scuderia jahrzehntelang erfolgreich zusammen. Gleiches gilt für den heutigen Ferrari Teamchef Mattia Binotto.

Stefano Domenicali gemeinsam mit Chase Carey, Toto Wolff und Carlos Sainz bei der FIA Sportkonferenz 2017, Foto: FIA
Stefano Domenicali gemeinsam mit Chase Carey, Toto Wolff und Carlos Sainz bei der FIA Sportkonferenz 2017, Foto: FIA

Careys wichtigstes Vermächtnis ist das neue Concorde Agreement, das erst kürzlich von allen zehn Teams unterschrieben wurde. Hauptbestandteil ist eine gerechtere Geldverteilung zwischen den Rennställen und eine neue Regierungsstruktur.

Gemeinsam mit Sportchef Ross Brawn stieß er auch die Einführung der Budgetobergrenze ein, die 2021 in Kraft tritt. Die auf 2022 verschobene Regel-Revolution auf Technik-Seite zählt ebenfalls zu seinen wichtigsten Projekten.