Im vergangenen Jahr erlebte die Formel 1 in Monza eine regelrechte Farce: Weil im finalen Qualifikationssegment alle Piloten vom Windschatten des Vordermanns zu profitieren versuchten, wollte niemand als Erster auf die Strecke.
Weil irgendwann die Zeit davonrannte, mussten die Piloten auf ihren finalen Qualifying-Run gehen. In der Outlap kam es schließlich zur Farce: Nico Hülkenberg verpasste die erste Schikane absichtlich, um seine Führungsposition auf der Strecke zu verlieren - was ihm aber nicht gelang, weil der Rest des Feldes einfach noch langsamer fuhr.
Die Fahrer überboten sich gegenseitig im langsam fahren, sodass am Ende nur zwei Piloten überhaupt auf ihre schnellen Runden gehen konnten - der Rest schaffte es nicht mehr pünktlich über die Linie.
Um ein solches Chaos 2020 zu verhindern, haben sich die Teammanager im Vorfeld des Italien GP zusammengesetzt. Rennleiter Michael Masi verschickte anschließend einen Brief an die Rennställe.
Darin erinnert der FIA-Mann zunächst an Artikel 27.4 des Sportlichen Reglements der Formel 1. Darin heißt es: "Zu keinem Zeitpunkt darf ein Auto unnötig langsam, ungleichmäßig oder auf eine Art und Weise bewegt werden, die für adere Fahrer oder Personen gefährlich sein könnte."
Klare Regeln für Gummi-Paragraph
Weil der Artikel viel Spielraum für Interpretation lässt, stellt Masi klar: "Aus Sicherheitsgründen wird bei allen Trainingssessions Zickzack-Fahren, das dazu dient, ein anderes Auto hinter sich zu halten, an die Stewards gemeldet."
Gleichzeitig gelten für das 3. Freie Training und das Qualifying zusätzliche Regeln: Um zu beurteilen, ob ein Fahrer auf seiner Out- oder Inlap unnötig langsam fuhr, soll in diesen Sessions eine Referenzzeit gelten.
Eine solche Referenzzeit gibt es bereits für die Runden in die Startaufstellung am Sonntag. Diese Zeit - gemessen von Safety-Car-Linie 1 bis Safety-Car-Linie 2 - wird vom Rennleiter ohnehin nach den Freitagstrainings an die Teams übermittelt.
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