Valtteri Bottas sicherte sich die Bestzeit im 1. Freien Training zum Großen Preis von Belgien. Der Mercedes-Pilot umrundete die 7,004 Kilometer lange Ardennenachterbahn von Spa-Francorchamps in 1:44,493 Minuten und ließ damit Teamkollege Lewis Hamilton nur wenige Tausendstel hinter sich. Für Ferrari verlief das Training erschreckend.
Das Ergebnis: Auf den Soft-Reifen fuhr Bottas 0,069 Sekunden schneller als Hamilton. Überraschend stark zeigte sich Max Verstappen im Red Bull: Dem Niederländer fehlten lediglich 0,081 Sekunden auf die Bestzeit.
Dahinter geht es eng weiter: Sergio Perez reihte sich im Racing Point nur eine halbe Zehntelsekunde dahinter auf Rang vier ein. Lance Stroll auf Rang fünf hatte bereits knappe vier Zehntel Rückstand.
Alexander Albon, Esteban Ocon, Carlos Sainz, Daniel Ricciardo und Lando Norris komplettierten die Top-10. Erstaunlich schwach zeigte sich Ferrari: Mit Mini-Flügel ausgestattet verloren die roten Renner vor allem im Mittelsektor. Charles Leclerc landete auf Rang 14, Sebastian Vettel einen Platz dahinter.
Die Technik: Für die Highspeed-Strecke von Spa-Francorchamps haben alle Teams wieder kleinere Flügel und spezielle Low-Downforce-Pakete ausgepackt. Weil die Strecke aber aufgrund des kurvenreichen Mittelsektors nach einem guten aerodynamischen Kompromiss verlangt, wechselten einige Teams auch während der Session Heckflügel.
Aber auch darüber hinaus gab es ein paar neue Teile zu bestaunen. Mercedes überarbeitete die kleinen Winglets direkt am S-Duct-Auslass und baute weiter hinten am Monocoque noch ein zweites Paar an. McLaren testete bereits Experimental-Aeroteile für später in der Saison.
Ein kleines Technik-Drama gab es bei Haas: Romain Grosjean beschwerte sich auf seiner zweiten Runde über Leistungsverlust seines Ferrari-V6. Bei Kevin Magnussen gab es identische Probleme, die letztendlich an beiden Autos nach insgesamt drei Runden einen Motorwechsel verlangten.
Auch am Alfa von Antonio Giovinazzi gab es technische Probleme. Der Italiener kam lediglich zwei Runden weit. Woran es genau lag, wollte das Team aber nicht kommunizieren.
Die Zwischenfälle: Das Training verlief ruhig. Lediglich Pierre Gasly und Lando Norris kamen sich etwas in die Quere. Der Franzose beschwerte sich über den McLaren-Piloten vehement am Radio, weil der ihm nicht brav genug Platz machte.
Neben den üblichen spektakulären Bildern der Formel-1-Autos in Eau Rouge zeigten Zeitlupenaufnahmen am Ausgang der Bus-Stop-Schikane einmal mehr, wie stark die Reifen beim Herausbeschleunigen auf den Felgen vibrieren. Bei Mercedes waren die Vibrationen so stark, dass sogar ein paar kleinere Karbonteile davonflogen.
Kurz vor dem Ende der Session musste Valtteri Bottas langsam zurück an die Box fahren. Der Kommandostand diagnostizierte einen Plattfuß vorne links. Optisch machte der Reifen noch einen guten Eindruck. Bottas nahm es gelassen: "Ich hatte diese Woche schon einen Plattfuß an meinem Privat-PKW, ich gewöhne mich langsam daran."
Das Wetter: Mit rund 16 Grad Umgebungs- und 22 Grad Streckentemperatur nicht ungewöhnlich kühl. Aber: Es war trocken. Für den Nachmittag erwarten die Meteorologen etwas Regen. Dafür prognostizieren die Vorhersagen inzwischen ein trockenes Qualifying. Erst am Rennsonntag sind stärkere Schauer vorhergesagt.
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