Am Tag zuvor hatten schon McLaren, Ferrari und Williams ihre Zustimmung bekannt gegeben, jetzt bestätigt die Formel 1 auch die Unterschriften der verbleibenden sieben Teams. Alle haben das neue, von 2021 bis 2025 gültige 'Concorde Agreement' unterschrieben.

In diesen Verträgen werden die politischen Machtverhältnisse zwischen den Teams, den Regelhütern der FIA und den kommerziellen Rechteinhabern von Liberty Media geregelt. Außerdem sind finanzielle Fragen, allen voran die Preisgeld-Ausschüttung durch Liberty an die Teams, dort festgeschrieben.

Die Verhandlungen hatten schon vor über einem Jahr begonnen, und sich weit über den ursprünglich von Liberty erhofften Dezember-Termin hinausgezogen. Auch in den letzten Wochen waren noch Verhandlungen gelaufen.

Streitereien untereinander wurden letztendlich beigelegt - so hatte sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff lange über Konkurrenten beschwert, die in den Verhandlungen und in den Medien unterschiedliche Standpunkte vertreten haben. Letztendlich gab er es auf, eine gemeinsame Linie zu finden, die alle Teams glücklich machte.

Formel 1 soll fairer und enger werden

"Wir sagten schon früh im Jahr, dass die fluide Natur der Pandemie das Concorde Agreement verzögern wurde, und wir freuen uns, dass wir im August von allen zehn Teams Zustimmung zu unseren langfristigen Zukunftsplänen erhalten haben", wird Liberty Medias F1-CEO Chase Carey in der offiziellen Presseaussendung zitiert.

"Alle unsere Fans wollen engeres Racing, Rad-an-Rad-Action und alle Teams mit Podiumschancen sehen", so Carey. "Das neue Concorde Agreement, zusammen mit den Regeln für 2022, wird den Grundstein dafür legen, das Realität werden zu lassen, und eine Umgebung kreieren, die finanziell fairer ist und die Lücken zwischen den Teams auf der Rennstrecke schließt."

Viel Neues soll für das neue Concorde Agreement ausverhandelt worden sein. So soll die Preisgeld-Verteilung, die unter den vorangegangenen Verträgen sehr topplastig war, nun ausgeglichener werden. Darauf hatten vor allem die Mittelfeld-Teams gepocht.

Zugleich soll die politischen Struktur der Formel 1 neu gestaltet worden sein. In den letzten Jahren war dort mit mehreren Gremien und Einstimmigkeits-Bestimmungen vieles oft nicht durchsetzbar, weil sich zu viele Parteien zu einfach querlegen konnten.

Zumindest war das die Ansicht der F1-Eigentümer Liberty Media. Sie hatten auf das vorangegangene Concorde Agreement keinen Einfluss gehabt, es war noch unter den alten Eigentümern um Bernie Ecclestone verhandelt worden. Um etwa die Regel-Revolution für 2022 durchzubringen, mussten sich Liberty und ihre Partner bei der FIA daher in einen harten Kampf mit den Teams stürzen.

Um diese Faktoren geht es beim Concorde Agreement - um die Zusicherung, dass sich alle Teams bis einschließlich 2025 den Bedingungen beugen. Eine absolute Garantie, dass alle Teams auch bis 2025 mitfahren, ist es nicht.