Dass für die Scuderia Ferrari und die zahlreichen Tifosi im königlichen Park von Monza beim großen Heimspiel der Roten eine Lektion in Bescheidenheit anstehen würde, war für die Beteiligten schon vor dem Grand Prix von Italien eine schmerzhafte Tatsache, denn auch bei den Tests eine Woche zuvor konnten die F2005 nur im Mittelfeld agieren.

Doch gerade dann, wenn es ohnehin nicht nach Wunsch läuft, kommt oft noch ein weiterer Schlag. "Dass wir Michaels Wagen in der Mitte der zweiten Session verloren haben, war kein idealer Start für dieses Wochenende", erklärt der Technikdirektor Ross Brawn. Und er fügt hinzu: "Wir wollten eigentlich noch ein paar neue Dinge am Auto ausprobieren und wir müssen in punkto Set Up noch Fortschritte erzielen."

Michael Schumacher erklärte: "Wenn man nicht so konkurrenzfähig ist, wie man das gerne sein würde, dann probiert man alles, um sich zu verbessern, und mein Dreher war zum Teil ein Resultat davon. Ich änderte das Set Up, doch dadurch wurde das Auto ein wenig instabil, weshalb ich von der Strecke rutschte." Dass der Wagen nicht ideal auf der Straße lag, konnte man sehen - Michael Schumacher hatte seine Mühe, ehe er sich ins Kiesbett drehte. Glück im Unglück: Bei dem Aufprall wurde nur das Getriebe beschädigt, der Motor blieb heil.

Aber auch Rubens Barrichello erging es nicht viel besser. Brawn: "Sein Wagen schien weniger gut ausbalanciert zu sein, als er es noch letzte Woche bei den Tests war." Und auch Barrichello wundert sich: "Bei den Tests letzte Woche war die Situation noch um einiges besser." Nun habe man noch "sehr viel Arbeit" zu erledigen, sagte "Rubinho".

Und so gibt sich Teamboss Jean Todt realistisch und sagt: "Mit unserem Paket wird es hier sehr schwierig sein, um den Sieg beim Grand Prix von Italien zu kämpfen, den wir in den letzten drei Jahren immer für uns entscheiden konnten." Die Zeiten ändern sich - und wie gesagt: Für die Tifosi wird Monza 2005 wohl eher eine Übung in Bescheidenheit...