Sebastian Vettel erlebte in Silverstone ein Wochenende zum Vergessen. Während Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc Platz drei erbte und sein zweites Podium der Formel-1-Saison 2020 einfuhr, staubte Vettel mit Rang zehn nur ein mageres Pünktchen ab.

Einen Fehler am Auto konnte Ferrari aber nach dem Großbritannien GP nicht ausmachen. "Wir haben nichts speziell gefunden", verrät Vettel. Dass die Unterschiede zwischen den beiden Teamkollegen in dieser Saison größer ausfallen und das Kräfteverhältnis teamintern schwankt, führt Vettel nicht per se auf den SF1000 zurück. "Das liegt vorwiegend daran, dass wir im Mittelfeld fahren und es dort eng zugeht", so Vettel.

Eine konkrete Lösung gibt es daher für das bevorstehende Rennwochenende auf derselben Rennstrecke nicht. Nur eine Woche nach dem Großbritannien GP findet in Silverstone der Jubiläums GP der Formel 1 statt.

"Wir versuchen ein paar Sachen auszuprobieren, die mir hoffentlich helfen. Ein besserer Start ins Wochenende könnte auf jeden Fall helfen", sagt Vettel mit Blick auf den verpatzten Trainingsfreitag vor einer Woche. Ein Problem am Ladeluftkühler sorgte im 1. Freien Training für lediglich zwei Runden, eine lose Pedalerie war für wenig Fahrbetrieb am Nachmittag verantwortlich.

Was machte Vettel in Szafnauers Ferrari?

Vettel sorgte nach dem Rennen für mehr Schlagzeilen neben, als auf der Strecke. Weil er die Strecke gemeinsam mit Racing Point Teamchef Otmar Szafnauer in dessen Ferrari verließt, brodelte anschließend wieder die Gerüchteküche. Der Deutsche wird derzeit intensiv mit einem Vertrag bei Racing Point in Verbindung gebracht. Sein Ferrari-Vertrag läuft Ende der Saison 2020 aus.

"Wir sind gemeinsam an eine Tankstelle gefahren", gibt sich Vettel kryptisch. "Er ist anschließend nach Hause gefahren, ich wo anders hin." Doch wie das ohne eigenes Auto funktioniert haben soll, lässt Vettel unbeantwortet.

"Es ist ein schönes Auto, er hat einen Ferrari Pista", berichtet der bekennende Autonarr Vettel. Beim Ferrari 488 Pista handelt es sich um die besonders sportliche Variante des Ferrari 488 GTB. 720 PS holt der doppelt zwangsbeatmete V8-Motor aus seinen 3,9 Liter Hubraum.

"Er hat vor Jahren davon gesprochen, jetzt hat er einen. Ihm ist das Benzin ausgegangen und weil wir in die gleiche Richtung mussten, bin ich mit ihm zur Tankstelle gefahren", so Vettel. "Im gleichen Auto, aber mit Maske", stellt er klar.

Vettel, bekanntlich kein Fan von Gerüchten rund um seine Person, versucht das Thema zu beenden: "Ich finde es etwas peinlich, dass Leute so einen Wirbel aus allem machen. Ich sehe hier den Sinn nicht, ich sehe hier keine News."

Aber hatte der Racing Point Teamchef möglicherweise einen Vertrag für Vettel im Handschuhfach liegen? Nun reicht es Vettel: "Ich habe etwas unterschrieben. Er sagte mir, es sei ein Haftungssauschluss für den Fall, dass er verunfallt - das War ein Witz! Ich stelle es nur klar, weil Leute heutzutage aus allem etwas Falsches machen."

Vettel und das Mercedes-Cockpit

Damit aber nicht genug: Der Ellbogen-Gruß mit Racing Point Besitzer Lawrence Stroll sorgte für weitere Gerüchte. "Ach ja? Ich habe auch Toto [Wolff] und Christian [Horner] so gegrüßt", entgegnet Vettel. "So grüßt man sich heute."

Womit Mercedes schon im Gespräch wäre. "Ich glaube nicht, dass dort ein Platz frei ist. Ich glaube, dass Lewis weitermachen will. Ich habe nicht mit ihm darüber gesprochen, aber ich wäre überrascht, wenn er nicht weitermacht. Ich sehe das nicht als Option", stellt Vettel klar.

Aber wie sieht es dann mit Vettels Zukunft aus? "Es gibt viele Möglichkeiten, aber wenn man rechnet und sich ansieht, wie viele Plätze noch frei sind, nicht so viele in der Formel 1", so Vettel. Also schielt Vettel auch auf eine Rennzukunft außerhalb der Formel 1? "Nein, damit meinte ich eher die Couch oder den Küchentisch. Außerhalb der Formel 1 habe ich mir nichts angesehen."