Mercedes ließ Ferrari, Red Bull & Co. auch beim 2. Freien Training der Formel 1 2020 keine Chance. Lewis Hamilton sicherte sich am Nachmittag in Spielberg erneut die Bestzeit und distanzierte zusammen mit Teamkollege Valtteri Bottas die Konkurrenz deutlich. Erster Verfolger war Racing-Point-Pilot Sergio Perez, der sich knapp gegen Sebastian Vettel durchsetzte.

Das Ergebnis: Hamilton schraubte auf dem Soft-Reifen seine schnellste Zeit aus dem FP1 noch einmal um fünf Zehntel herunter. Mit 1:04.302 Minuten nahm er Bottas rund zwei Zehntel ab, obwohl er im zweiten Sektor Verkehr hatte und leicht aus dem Rhythmus geriet. Dahinter klaffte erneut eine große Lücke.

Perez setzte sich im Verfolgerfeld mit 1:04.945 Minuten durch und unterstrich als Dritter das Potential des Racing Point RP20. Der Mexikaner fuhr seine Zeit wie alle Piloten in den Top-10 auf der weichsten Reifenmischung. Nur anderthalb Hundertstel hinter ihm reihte sich Vettel ein, dicht gefolgt von Daniel Ricciardo im Renault.

Erst nach Lando Norris und Lance Stroll auf den Positionen sechs und sieben folgte der erste Red Bull. Max Verstappen büßte neun Zehntel auf die absolute Bestzeit ein. Charles Leclerc blieb dahinter als letzter Pilot auf unter einer Sekunde an Hamilton dran. Carlos Sainz rundete im zweiten McLaren die Top-10 ab.

Die rote Laterne ging im FP2 an Williams-Rookie Nicholas Latifi. Der Kanadier war auf seiner schnellsten Runde 2,8 Sekunden langsamer als Hamilton und lag damit noch neun Zehntel hinter Kimi Räikkönen, der nach einem durchwachsenen Training nur auf Position 19 landete.

Dreher-Orgie in Kurve eins des Red Bull Rings

Die Zwischenfälle: Die Piloten machten von den üppigen Auslaufzonen des Red Bull Rings im 2. Freien Training regen Gebrauch. Vor allem Kurve eins erwies sich gleich für mehrere Piloten als Stolperstein. Magnussen verbremste sich, während Kvyat, Latifi, Albon und Grosjean allesamt das Heck verloren und sich drehten. Keiner der Piloten schlug ein, sodass sie das Training nach dem Schreckmoment problemlos wieder aufnehmen konnten.

Problematisch erwies sich außerdem Kurve sechs. Die schnelle Linkskurve im Mittelsektor verfügt über keinerlei Asphalt in der Auslaufzone, weshalb die Ausritte von Räikkönen und Verstappen an dieser Stelle mächtig Staub aufwirbelten. Bottas verunfallte dort 2019 durch einen Fahrfehler heftig. Die beiden Übeltäter kamen in diesem Fall mit einer Rallye-Einlage und zwei blauen Augen davon.

Bottas und Latifi leisteten sich in Turn 3 zwei bedenkenlose Verbremser. Schäden gab es letztendlich nur am McLaren von Sainz. Der Spanier beschädigte beim Überfahren der Kerbs seinen Frontflügel, als vorne rechts eine Verstrebung nachgab. Kurz vor Ende der Session funkte Bottas außerdem Getriebeprobleme

Das Wetter: Nachdem das FP1 zeitweise von leichtem Nieselregen ausgebremst wurde, blieb es in der zweiten Session des Wochenendes durchgängig trocken. Bei 22 Grad Celsius Luft- und 35 Grad Celsius Streckentemperatur war es trotz dichter Wolken deutlich wärmer als ursprünglich prognostiziert.