Michael Schumacher kam in der Formel-1-Saison 1996 als Doppelweltmeister zu Ferrari. Doch bei der Scuderia tat sich der spätere Seriensieger zunächst schwer. Ihm wurde regelmäßig der Defekt-Teufel zum Verhängnis. Der Große Preis von Kanada war keine Ausnahme.

Formel 1 heute vor 27 Jahren: Schumachers nächster Ferrari-Defekt

Aller Anfang ist schwer. Das musste auch Michael Schumacher zu Beginn seiner Ferrari-Karriere erfahren. Die Saison 1996 wurde für den zweifachen Champion ein Spießrutenlauf der technischen Defekte. Unzählige Male ließ Schumacher die Technik seines F310, von der Presse irgendwann als ‚Rote Gurke’ verschrien, im Stich. Entweder sorgte die Kupplung für miserable Starts oder irgendein Gebrechen führte zu einem der insgesamt sechs Ausfälle in 16 Rennen.

So auch beim Kanada GP. Beim achten Saisonlauf kam sogar beides nahezu zusammen. Zunächst warf nicht die Kupplung, dafür ein beim Vorstart zu geringer Benzindruck Schumacher - eigentlich Dritter in der Startaufstellung hinter den überlegenen Williams - zurück. Weil der Motor seines Ferrari zur Einführungsrunde gar nicht erst ansprang, musste Schumacher das Rennen vom 22. und letzten Platz aufnehmen.

Prickelnd lief es danach ebenfalls nicht. Zunächst klagte Schumacher über Vibrationen am Heck und konnte die Bremsbalance nicht wie gewünscht regulieren, dann ging seinem Motor zunehmend die Puste aus bis Schumacher in Runde 42 final abstellen musste. Die Antriebswelle hatten ihren Dienst quittiert. Ach ja, Kupplungsprobleme hatte es kurz zuvor auch noch gegeben. "Ich glaube, ich darf ausschließen, dass es an mir gelegen hat", kommentierte Schumacher mit Galgenhumor. Der Auftakt einer drei Grands Prix währenden Serie ohne Zielankunft, stets technisch bedingt, für den Kerpener.

Das Rennen - für Martin Brundle das 150. F1-Jubiläum - gewann Damon Hill, souverän vor Teamkollege Jacques Villeneuve.

Formel 1 heute vor 32 Jahren: Williams schlägt Senna

Vor 32 Jahren war der 16. Juni hingegen kein Fall für „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Beim Mexiko GP 1991 durchbrach Williams ein überlegenes erstes Saisondrittel Ayrton Sennas - und das in einer Weise, die im Rückblick an die Dominanz der folgenden Saison 1992 erinnert. Ricciardo Patrese siegte hauchdünn vor Nigel Mansell, dem drittplatzierten McLaren von Senna fehlte fast eine Minute. Den Rest des Feldes überrundete Williams vollständig.

Nur zu Beginn des Rennens mischte Senna noch mit Williams mit, Foto: Sutton
Nur zu Beginn des Rennens mischte Senna noch mit Williams mit, Foto: Sutton

Interessante Randnotizen: Mansell erzielte die 50. Schnellste Rennrunde der Williams-Geschichte. Das Rennen brauchte gleich drei Anläufe, um wirklich zu starten. Beim ersten Versuch hatte ein Feuerwehrmann einen Brand am Boliden von JJ Lehto vermutet, was sich als falsch erwies.

Beim zweiten Versuch tauchten plötzlich gelbe Flaggen auf. Olivier Grouillard schaltete den Motor aus, nächster Abbruch. Erst Versuch drei ging glatt, durch die zwei zusätzlichen Einführungsrunden wurde die Renndistanz um zwei Runden verkürzt.

Andrea de Cesaris wurde zunächst disqualifiziert, weil er versucht hatte seinen Jordan nach einem Kraftstoffdruckverlust noch über die Ziellinie zu schieben. Das wurde zurückgenommen und de Cesaris als Vierter gewertet.

Formel 1 heute vor 38 Jahren: Ferrari-Doppelsieg in Kanada

Zum ersten Mal seit zwei Jahren erzielte die Scuderia Ferrari beim Kanada GP 1985 wieder einen Doppelsieg in der Formel 1. Michele Alboreto gewann das Rennen, kaum weniger Grund zum Jubeln hatte Teamkollege Stefan Johansson. Der zweite Platz war das erste Podium des Schweden überhaupt.

Zunächst hatte noch alles auf einen Doppelsieg für Lotus hingedeutet. Elio de Angelis startete das Rennen von Pole vor Ayrton Senna. Senna fiel durch einen Turbo-Defekt jedoch früh aussichtslos zurück, de Angelis war den Ferraris als Solokämpfer nicht mehr gewachsen.

Was sonst noch geschah:

Vor 14 Jahren: Peter Arundell verstirbt. Der Brite startete zwischen 1963 und 1966 bei elf F1-Rennen und erzielte zwei Podestplatzierungen.

Vor 25 Jahren: Frederick G. Wacker Jr. verstirbt. Der US-Amerikaner startete 1953/54 bei drei Rennen für Gordini.

Vor 93 Jahren: Mike Sparken, Robert McGregor Innes Ireland werden geboren. Franzose Sparken, der eigentlich Michel Poberejsky hieß, startete nur 1955 in Großbritannien. Innes Ireland war fleißiger. Der Brite war von 1959 bis 1966 bei 50 Rennen am Start. Sein einziger Erfolg: Sieg beim USA GP 1961.

Vor 100 Jahren: Ron Flockhart wird geboren. Der Brite startete von 1954 bis 1960 bei 13 Rennen, wurde einmal Dritter.