Riccardo Paletti betrat als Neuling 1982 die Formel-1-Bühne. Doch mit dem unterlegenen Osella war das Qualifying oder das Pre-Qualifying meist schon das Ende seines Formel-1-Wochenendes und auch sein Teamkollege Jean-Pierre Jarier fuhr ihm deutlich um die Ohren.

Nur beim Großen Preis von San Marino, den alle FOCA-Teams boykottierten, schaffte er den Sprung in das Rennen, das er allerdings früh aufgeben musste. In Long Beach gelang ihm zwar die Qualifikation für das Rennen, der Grand Prix endete für ihn aber früh tragisch.

Formel 1 heute vor 41 Jahren: Riccardo Paletti verstirbt in Kanada

Beim Großen Preis von Kanada 1982 kam es für Ricciardo Paletti zu seinem erst zweiten Formel-1-Start. Doch es sollte sein letzter werden. Beim Rennstart zum fünften F1-Rennen auf der Ile Notre Dame in Montreal würgte Didier Pironi, der von Startplatz 1 startete, seinen Motor ab. Zahlreiche Piloten konnten den Ferrari nur mit Mühe ausweichen. Raul Boesel wich im letzten Moment aus und kollidierte mit Jochen Mass und Eliseo Salazar. Doch Riccardo Paletti, der von Platz 23 hinter Boesel gestartet war, sah den gestrandeten Boliden zu spät und crashte frontal in Pironis Heck.

Ricciardo Paletti in Long Beach, Foto: Sutton
Ricciardo Paletti in Long Beach, Foto: Sutton

Riccardo Paletti erlitt bei der Kollision schwere Brustverletzungen und war bewusstlos. Als FIA-Chefarzt Sid Watkins und Didier Pironi versuchten den Italiener aus seinem Wagen zu befreien ging zu allem Überfluss der Osella auch noch in Flammen auf. Obwohl das Feuer schnell gelöscht werden konnte kam für Paletti jede Hilfe zu spät. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte er keinen Pulsschlag mehr und es dauerte sehr lange ihn aus dem Fahrzeug zu schneiden. Zwei Stunden nach dem Unfall verstarb Riccardo Paletti im Krankenhaus von Montreal. Nach dem tödlichen Unfall von Gilles Villeneuve war es bereits der zweite Todesfall eines Fahrers bei einem Grand Prix in diesem Jahr.

Das Rennen wurde trotz des Todes von Paletti einige Stunden später neu gestartet. Den Rennsieg, der an diesem Tag zu einer Belanglosigkeit wurde, sicherte sich Nelson Piquet vor Riccardo Patrese und John Watson.

Formel 1 heute vor 58 Jahren: Richard Attwood trifft Telegrafenmast

Der Große Preis von Belgien 1965 ging bei widrigen Wetterbedingungen über die Bühne. Im Ardennen-Regen gingen es die meisten Piloten vorsichtig an. Außer Jim Clark, der schon auf der ersten Runde an Graham Hill vorbeiging und von da an das Rennen nicht mehr aus der Hand gab. Am Ende belegte er mit 45 Sekunden Vorsprung auf Jackie Stewart die erste Position. Bruce McLaren auf Rang 3 hatte bereits eine Runde Rückstand.

Dass das Rennen nicht wie der Kanada-Grand-Prix 1982 als ein tragisches Ereignis in die Formel-1-Geschichte einging, war allerdings pures Glück. Denn in der 26. Runde verlor der Brite Richard Attwood die Kontrolle über seinen Boliden. Sein Wagen kollidierte mit einem Telegrafenmast, brach entzwei und ging in Flammen auf. Wie durch ein Wunder entkam Attwood dem Inferno mit leichten Verbrennungen und setzte nur ein Rennen aus ehe er in Silverstone wieder in seinen Wagen stieg.

Formel 1 heute vor 47 Jahren: Triumph des Sechsrad-Tyrrells

Als Tyrrell beim Großen Preis von Spanien 1976 mit seinem radikalen 6-Reifen-Konzept in der Formel 1 auftauchte, wurde der P34 von der Fachwelt kritisch beäugt. Schließlich war das Vorgängerfahrzeug bereits mehrmals auf das Podium gefahren.

Doch allen Unkenrufen zum Trotz war der Wagen durchaus konkurrenzfähig, was Jody Scheckter und Patrick Depailler mit den Plätzen 2 und 3 beim GP von Monaco bewiesen. Doch seinen größten Moment erlebte das Fahrzeug zwei Wochen später beim Großen Preis von Schweden. Bereits im Qualifying fuhr Jody Scheckter der Konkurrenz um die Ohren und sicherte sich seine erste Pole Position.

Jody Scheckter auf dem Weg zum Sieg in Schweden, Foto: Sutton
Jody Scheckter auf dem Weg zum Sieg in Schweden, Foto: Sutton

Im Rennen lief dann alles für Tyrrell. Mario Andretti erhielt aufgrund eines Frühstarts eine Zeitstrafe, ehe er mit einem Motorschaden liegen blieb und auch Chris Amon (Startplatz 3) beendete das Rennen nach einem Unfall nicht.

So konnte Scheckter nicht nur das Renngeschehen nach Belieben dominieren, sondern es kam sogar sein Teamkollege Patrick Depailler von Startplatz 4 auf die zweite Position und fixierte zu Rennende den Doppelsieg der Sechsrad-Exoten. Niki Lauda belegte die dritte Position. Es blieb der einzige Sieg des Tyrrell P34, der bis zum Saisonende 1977 zum Einsatz kam, da es bei der Weiterentwicklung des Fahrzeugs haperte.

Formel 1 heute vor 24 Jahren: Die Wall of Champions wird geboren

Der Mythos von der Wall of Champions. Einer der Dauerbrenner bei jedem kanadischen Grand-Prix. Seine Berühmtheit erlangte die Mauer ausgangs der letzten Kurve im Jahr 1999. Doch einmal der Reihe nach: Michael Schumacher überholte am Start Mika Häkkinen, der die beste Qualifyingzeit gesetzt hatte. Nach einer frühen Safety-Car-Phase zerlegte Ricardo Zonta in Runde 7 als erster seinen Wagen an der bekannten Mauer.

Der 1996er-Weltmeister Damon Hill war der nächste der der letzten Kurve zum Opfer fiel. Währenddessen zog Michael Schumacher mit einer schnellsten Rennrunden nach der anderen von Mika Häkkinen davon bis ihm in Runde 29 selbst das Heck flöten ging und ausgangs der letzten Kurve in die Wand einschlug. Eine Safety-Car-Phase später untersteuerte dann Jacques Villenuve in Kurve 15 und schlug in die Wand ein.

Jacques Villeneuve nach seinem Unfall in der Wall of Champions, Foto: Sutton
Jacques Villeneuve nach seinem Unfall in der Wall of Champions, Foto: Sutton

Drei Formel-1-Weltmeister, die nacheinander ihren Wagen an ein- und derselben Stelle zerlegten. Das reichte um die Mauer, die 1999 ironischerweise von dem Schriftzug "Willkommen in Quebec" geziert wurde, berühmt zu machen. Die "Wall of Champions" war geboren.

Formel 1 heute vor 19 Jahren: Schumi-Sieg und BMW-Ausschluss

In den folgenden Jahren hatte Michael Schumacher seine Lektion gelernt und versenkte seinen Wagen nicht mehr in der Weltmeister-Mauer. 2004 sammelte er seinen bereits siebten Sieg auf dem Circuit Gilles-Villeneuve. Dabei war es ein anderer Schumacher, der auf der Startaufstellung die erste Position bezog.

Doch Ferraris Strategie mit etwas mehr Benzin zu starten und nur zweimal die Box aufzusuchen zahlte sich aus. Während BMW Ralf dreimal zum Stopp reinholte übernahm Michael Schumacher die erste Position. Im Ziel belegten die beiden Brüder anschließend die Ränge 1 und 2. Doch nach dem Rennen packten die FIA-Offiziellen ihre Messuntensilien aus und schlossen beide Toyotas und BMWs aus dem Rennen aus. Der Grund: Die Bremsen waren nicht regelkonform.

Disqualifiziert: Illegale Bremsen am BMW beim GP von Kanada 2004, Foto: Sutton
Disqualifiziert: Illegale Bremsen am BMW beim GP von Kanada 2004, Foto: Sutton

Ralf Schumacher verlor seine zweite Position, die Rubens Barrichello nachträglich erbte. Jenson Button rückte auf das Podium.

Was sonst noch geschah:

Heute vor 43 Jahren: Markus Winkelhock wird geboren. Unvergessen ist sein Auftritt bei seinem einzigen F1-Rennen 2007 auf dem Nürburgring als er im Spyker nach der Aufwärmrunde auf die Regenreifen wechselt und plötzlich den Grand Prix anführt.

Heute vor 30 Jahren: Alain Prost gewinnt den Großen Preis von Kanada. Prost verliert zwar den Start gegen seinen Teamkollegen Damon Hill. Doch nach nur wenigen Runden holt er sich die erste Position wieder zurück und gewinnt das Rennen vor Schumacher und Hill.

Heute vor 19 Jahren: Timo Glock feiert sein Debüt in der Formel 1. Nach vier Rennen mit Jordan muss er bis 2008 auf seine erste volle F1-Saison warten. 3 Podien in 112 Rennen hat er zu Buche stehen. Doch sein erinnerungswürdigster Moment kam 2008 in Brasilien: Stichwort: Is that Glock?

Heute vor 13 Jahren: Lewis Hamilton gewinnt das Reifen-Lotto von Kanada. In einem Rennen bei welchem die Bridgestone-Reifen mit Blasenbildung zu Grunde gingen setzten sich die beiden McLaren durch. Hamilton gewinnt vor Button, Fernando Alonso landet auf Rang 3.