Spa in den 1960er-Jahren war eine Herausforderung, die mit der heutigen Strecke kaum vergleichbar ist: Ein 14-Kilometer-langer Highspeed-Kurs mit kaum Bremspunkten dafür aber mit Geraden, die von zahlreichen Knicks gesäumt waren und ultraschnellen Kurven. Allein dass die Strecke 1969 – sieben Jahre vor der Nordschleife – aus Sicherheitsgründen aus dem Kalender geworfen wurde, spricht Bände.
Doch zu dieser unglaublich gefährlichen und schnellen Streckenführung kam bis 1965 noch eine weitere Herausforderung hinzu: Die Rennlänge von 450 Kilometern, verteilt auf 32 Runden, was es zum längsten Rennen der Saison machte. Doch diese Länge wurde 1964 zahlreichen Fahrern zum Verhängnis – oder besser gesagt ihrem Tankinhalt.
Formel 1 heute vor 59 Jahren: Spritwahnsinn in Spa
Dan Gurney hatte das Wochenende klar im Griff. Der Brabham-Pilot distanzierte im Qualifying die Konkurrenz um fast zwei Sekunden. Nachdem er beim Start kurzzeitig hinter Peter Arundell zurückfiel, holte er sich dir Führungsposition wieder zurück und fuhr davon. Dahinter bekämpften sich Jim Clark, Graham Hill und Bruce McLaren, was Gurney zusätzlich dabei half vorne das Weite zu suchen.
Im Laufe des Rennens flog ein Fahrer nach dem anderen aus dem Rennen, vorne tat sich jedoch wenig bis auf den letzten Umläufen plötzlich die Spitzenfahrer in Probleme gerieten. Vier Runden vor Schluss musste Jim Clark die Boxengasse aufsuchen, um Wasser nachzufüllen und fiel auf Position 4 zurück.
Kurz später kam der Führende Dan Gurney an die Box, da ihm der Treibstoff ausgegangen war. Doch an der Brabham-Box hatte man zu wenig Benzin zur Verfügung und so wurde er wieder auf die Strecke entlassen, obwohl er nach wie vor nicht genügend Sprit hatte. In der vorletzten Runde blieb der Wagen liegen. Graham Hill übernahm die Führung, doch sein Wagen blieb noch auf derselben Runde stehen, da er ein technisches Problem hatte.
Bruce McLaren übernahm die erste Position und das obwohl er zuvor von einem aufgewirbelten Stein getroffen wurde und im Gesicht blutete. Doch auch sein Wagen hatte auf dem Weg ins Ziel mit einem Treibstoffengpass zu Kämpfen und geriet ins Stottern ehe er kurz vor dem Ziel abstarb. Jim Clark nutzte die Situation und ging wenige Meter vor der Ziellinie an McLaren vorbei, der mit nur drei Sekunden Rückstand über die Linie rollte.
Jim Clark schaffte es noch ins Ziel ehe auch ihm auf der Auslaufrunde der Sprit ausging. Hinter ihm und McLaren belegte Jack Brabham die dritte Position.
Formel 1 heute vor 31 Jahren: Mansell wütet in Montreal
1992 war das Jahr des Nigel Mansell. Dank der aktiven Radaufhängung war Williams beinahe unschlagbar und auch Teamkollege Riccardo Patrese war dem Briten nicht gewachsen. Doch auch in diesem Jahr hatte der heißspornige Mansell einen Aussetzer, nämlich beim Großen Preis von Kanada.
Das ganze Wochenende verlief bereits nicht gut für den erfolgsverwöhnten WM-Leader. Im Qualifying manövrierte er seinen Boliden nur auf Rang 3 nachdem er sich vorher bei jedem Rennen die erste Startposition gesichert hatte. Im Rennen selbst kam er früh an seinem Teamkollegen vorbei und lag nur noch hinter Polesetter Ayrton Senna, der ihm zwei Wochen zuvor in Monaco besiegt hatte.
Nach mehreren Runden versuchte Mansell sich in der letzten Schikane an Senna vobeizumanövrieren. Doch der Überholversuch scheiterte, Mansell schoss in die Kies-Auslaufzone, verlor dabei seinen Frontflügel und drehte sich zurück auf den Kurs.
Was genau vorgefallen war ging aus den Fernsehaufnahmen nicht hervor. Nigel Mansell stürmte jedenfalls wutentbrannt an die McLaren-Boxenmauer zu Ron Dennis, dem er seine Meinung geigte und ließ anschließend seinem Unmut gegenüber Journalisten freien Lauf. Er behauptete, dass Senna ihn aus dem Rennen befördert habe und beschuldigte McLaren unlauterer Methoden.
Tatsächlich hatte sich Mansell allerdings beim Überholversuch verschätzt und war so innen an Senna vorbei und ohne eine Berührung mit hoher Geschwindigkeit in das Kiesbett gesaust, was der amtierende Weltmeister später auch Frank Williams erklärte.
Doch auch für Senna reichte es nicht für den Sieg. Der Brasilianer musste mit einem Motorschaden aufgeben und auch Riccardo Patrese blieb nach einem technischen Defekt liegen. Am Ende war es Gerhard Berger, der sich vor Michael Schumacher und Jean Alesi den Sieg sicherte.
Was sonst noch geschah
Heute vor 80 Jahren: John Miles wird geboren. Der Brite absolvierte in seiner Karriere 1969 und 1970 zwölf Starts für Lotus. Beim Großen Preis von Südafrika 1970 erzielte er mit Platz 5 sein bestes Resultat. Nachdem sein Teamkollege Jochen Rindt beim Großen Preis von Italien verstarb verließ Miles das Team und stieg aus der Formel 1 aus.
Heute vor 59 Jahren: Peter Revson feiert sein Formel-1-Debüt. Nach sporadischen Starts mit verschiedenen Teams griff er ab 1972 für McLaren ins Lenkrad, wo er 1973 zwei Siege feierte. Revson verstarb bei Testfahrten 1974 in Kyalami.
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