Michael Schumacher hatte in seiner Karriere einige strittige Vorfälle: Der WM-entscheidende Kollision in Adelaide mit Damon Hill, drei Jahre später den berüchtigten Jerez-Vorfall, die Rascasse-Affäre 2006... Eher in Vergessenheit geraten ist aber seine Rambo-Aktion gegen Heinz Harald Frentzen beim Kanada-GP 1998. Unvergessen bleibt hingegen der Überschlag von Alexander Wurz am Start.

Formel 1 heute vor 25 Jahren: Schumacher siegt trotz Strafe

In Runde 20 des Großen Preises von Kanada 1998 kam Schumacher gerade aus der Box, als Heinz-Harald Frentzen auf der Ideallinie angefahren kam. Der Ferrari-Pilot lenkt jedoch direkt in die Linie den heranbrausenden Frentzen und drängt diesen neben die Strecke. Frentzen drehte sich ins Kiesbett, sein Rennen war vorbei.

Nicht der erste Zwischenfall in einem chaotischen Rennen. Bis dahin war der Grand Prix von zahlreichen Unfällen und Safety-Car-Perioden geprägt gewesen. Direkt am Start überschlug sich Alexander Wurz, was zu einem Neustart mit den Ersatzwagen führte. Beim zweiten Versuch waren es dann Alesi und Trulli die aneinandergerieten, während sich Ralf Schumacher drehte. Nach 13 Runden kam das Safety-Car um nach einer Offroad-Exkursion von Diniz aufzuräumen und kurz nach dem Restart kollidierten Mika Salo und Johnny Herbert. Unabhängig von diesen ganzen Zwischenfällen flogen auch die beiden McLaren, die aus der ersten Reihe gestartet waren, mit technischen Problemen aus dem Rennen.

Noch einige Runden später kam es schließlich zum Zwischenfall von Frentzen und Schumacher, der an der Boxenmauer die Wogen hoch gehen ließ. Williams-Teamchef Patrick Head stürmte wutentbrannt an den Kommandostand von Ferrari und auch die Rennkommissare sahen in Schumacher den Schuldigen und verhängen eine 10-sekündige Stop-and-Go-Strafe.

Doch trotz dieser Strafe konnte keiner mit Schumachers Pace mithalten. Es dauerte nicht lange bis sich Schumi wieder an die Spitze gearbeitet hatte. Am Ende gewann er den Grand Prix mit klarem Abstand vor Giancarlo Fisichella und Eddie Irvine. Alexander Wurz landete nach seinem spektakulären Salto zu Rennbeginn noch auf Position 4.

Formel 1 heute vor 70 Jahren: Ascari gewinnt achten GP in Serie

Ferrari-Dominanz stand auch auf dem Fahrplan der Formel-1-Jahre 1952 und 1953. Alberto Ascari war in beiden Saisonen, in denen Fahrzeuge nach dem Formel-2-Reglement zum Einsatz kamen, der unangefochtene König der Formel-1-Welt. 1952 gewann er abgesehen von einem gescheiterten Anlauf bei den 500 Meilen von Indianapolis alle Saisonrennen an denen er teilnahm.

Und auch 1953 ging es in einer ähnlichen Manier weiter. Nach einem Auftaktsieg in der Schweiz sicherte sich der Italiener auch in Zandvoort die Pole – mit einem Vorsprung von 1,6 Sekunden. Das Rennen kontrollierte er dann ohne Probleme während sich seine Teamkollegen Farina und Villoresi um Rang 2 duellierten. Villoresi schied aufgrund von Problemen mit seinem Gaspedal aus und so entschied Farina diesen Kampf für sich.

Legenden unter sich: Ascari führt vor Fangio, Foto: LAT Images
Legenden unter sich: Ascari führt vor Fangio, Foto: LAT Images

Ascari gewann das Rennen vor Farina und feierte damit seinen achten Rennsieg am Stück. Seine Serie sollte erst zwei Saisonläufe später in Frankreich reißen. Die beiden Maserati-Piloten Felice Bonetto und Jose Froilan Gonzalez beendeten das Rennen gemeinsam auf Rang 3 nachdem Gonzalez den Wagen seines Teamkollegen übernommen hatte.

Formel 1 heute vor 53 Jahren: Der Vorgänger von Sergio Perez

Insgesamt sechs mexikanische Piloten gingen in der Geschichte der Formel-1 an den Start. Der erfolgreichste davon ist Red-Bull-Fahrer Sergio Perez mit inzwischen sechs GP-Erfolgen. Doch er war nicht der einzige Mexikaner, der sich zum GP-Sieger krönen konnte. Pedro Rodriguez war dies bereits in den 60er-Jahren gelungen. Und das gleich zweimal. Rodriguez gewann sein erstes Rennen 1967 in Südafrika. Seinen zweiten Grand Prix-Sieg sicherte er sich drei Jahre später beim letzten Rennen auf dem historischen 14-Kilometer-Kurs von Spa-Francorchamps.

Jackie Stewart hatte sich bei dem Großen Preis von Belgien 1970 die Pole gesichert. Doch auf der brutalen Highspeed-Strecke ging am Start Jochen Rindt vorbei, der kurze Zeit später von Chris Amon geschnappt wurde. Rindt und Stewart mussten das Rennen bald aufgeben und so blieben Amon und Rodriguez an der Spitze, die sich in dem 28-ründigen Rennen um den Sieg duellierten. Am Ende setzte sich Rodriguez im BRM mit einer Sekunde Vorsprung gegen den Neuseeländer durch. Rang 3 sicherte sich der französische Matra-Pilot Jean-Pierre Beltoise bei gerade mal sechs Piloten, die das Ziel erreichten.

Pedro Rodriguez auf dem Podium nach dem GP von Belgien 1970, Foto: Sutton
Pedro Rodriguez auf dem Podium nach dem GP von Belgien 1970, Foto: Sutton

Die Karriere von Pedro Rodriguez nahm allerdings ein jähes Ende. Er verunglückte 1971 bei einem Sportwagen-Rennen auf dem Norisring tödlich. Die Formel-1-Strecke in Mexiko-Stadt ist nach ihm und seinem Bruder Ricardo benannt, der 1962 beim Großen Preis von Mexiko sein Leben verlor.

Formel 1 heute vor 14 Jahren: Jenson Button nutzt Vettel-Schnitzer

Nach dem nahezu makellosen Saisonauftakt von Jenson Button mit fünf Siegen aus sechs Rennen war der Brawn-GP-Pilot auch beim Großen Preis der Türkei der Favorit auf den Rennsieg. Sebastian Vettel sicherte sich allerdings die erste Startposition zu dem siebten Saisonlauf.

Doch die Hoffnung auf den zweiten Red-Bull-Erfolg hielt nicht lange. Schon auf der ersten Runde unterlief Vettel in Kurve 9 ein Fehler und er rutschte kurz von der Strecke. Jenson Button ließ sich nicht zweimal bitten und übernahm die Führungsposition. Button baute sich von da an einen soliden Polster auf und kontrollierte die Führung des Grand Prix bis zur Zielflagge.

Jenson Button gewinnt den Großen Preis der Türkei 2009, Foto: Sutton
Jenson Button gewinnt den Großen Preis der Türkei 2009, Foto: Sutton

Nachdem er einmal öfter die Box ansteuerte als sein Teamkollege wurde es für Sebastian Vettel zu Rennende sogar nur die dritte Position hinter Mark Webber. Was angesichts der Brawn-Dominanz zu Saisonbeginn unglaublich erscheint: Es war der letzte Sieg von Jenson Button in seinem Weltmeister-Jahr. Button fuhr mit Brawn GP in den restlichen zehn Rennen nur noch zweimal auf das Podest.

Heute vor 8 Jahren: Lewis Hamilton siegt in Kanada

Kein Land in Sicht war für den Rest des Feldes 2015 in Montreal gegen Lewis Hamilton. Hamilton gelang zwei Wochen nach seinem durch die Mercedes-Strategen verschenkten Monaco-Sieg die Revanche gegen Nico Rosberg. Schon im Qualifying nahm Hamilton ihm über drei Zehntel ab.

Lewis Hamilton auf dem Weg zu seinem vierten Sieg in Montreal, Foto: Sutton
Lewis Hamilton auf dem Weg zu seinem vierten Sieg in Montreal, Foto: Sutton

Im Rennen baute er seinen Vorsprung auf fast fünf Sekunden aus und kontrollierte nach dem ersten Stopp den Abstand zu Rosberg. Für den Rest der Formel-1-Welt blieb nur der Kampf um Platz 3. Und den sicherte sich Valtteri Bottas mit herzlicher Unterstützung der Ferrari-Boxencrew, die sich bei Räikkönens Stopp zu lange Zeit ließ.

Was sonst noch geschah:

Heute vor 96 Jahren: Charles de Tornaco wird geboren. Der Belgier nimmt 1952 an zwei WM-Läufen teil ehe. 1953 verstirbt er nach einem Unfall bei einem nicht zur WM zählenden Rennen.

Heute vor 70 Jahren: Roberto Mieres debütiert in der Formel 1. Mieres ist zwischen 1953 und 1955 bei 17 Grands Prix am Start. Dreimal klassifizierte er sich auf dem vierten Platz, ein Podium blieb ihm allerdings verwehrt.

Heute vor 53 Jahren: Ignazio Giunti startet zum ersten Mal bei einem Formel-1-Rennen. Giunti absolviert 1970 vier GPs für Ferrari und fährt dabei einmal in die Punkte. Giunti stirbt 1971 beim 1000-Kilometer-Rennen von Buenos Aires als er mit dem Wagen von Beltoise kollidiert, der versucht hatte seinen Boliden quer über die Strecke zurück an die Box zu schieben.

Heute vor 34 Jahren: Chico Landi verstirbt. Der Brasilianer absolviert zwischen 1951 und 1956 in unregelmäßigen Abständen insgesamt sechs F1-Rennen. Seine beste Platzierung: Rang 4 beim GP von Argentinien 1956.