Dass Überholen in der Formel 1 und vor allem in Monaco nicht einfach ist, sollte allen klar sein. Doch dass es in einem Rennen kein einziges Überholmanöver gibt, das ist in der Geschichte der Formel-1 äußerst selten - sogar auf dem berühmt-berüchtigten Straßenkurs. Neben dem Grand Prix 2021 kam diese Nullnummer bei den Überhol-Statistiken der Königsklasse in Monte Carlo nur einmal zustande: Nämlich beim Großen Preis von Monaco 2003.

Am wenigsten dafür konnte Juan Pablo Montoya. Der Williams-Pilot hatte nämlich für einen Großteil des Rennens überhaupt niemanden vor sich, den er hätte überholen können auf dem Weg zu seinem erst zweiten Sieg in seiner Formel-1-Karriere. Vor dem Rennen war er nicht der Favorit auf den Monaco-Erfolg. Denn es war sein Teamkollege Ralf Schumacher, der sich die Pole sicherte und auch Kimi Räikkönen qualifizierte sich vor dem Kolumbianer.

Der McLaren-Pilot büßte aber schon am Start seine Position ein und so schloss Montoya zu Ralf Schumacher auf (Positionswechsel am Start werden in den Statistiken nicht erfasst). Nachdem der Deutsche an die Box abbog, brannte Montoya die schnellste Rennrunde in den monegassischen Asphalt und kam nach seinem Stopp wiederum klar vor Schumacher zurück auf die Strecke. Dass der frühe Boxenstopp ein Fehler war, bekam Ralf Schumacher auch in der Folge zu spüren, denn sowohl Räikkönen als auch Michael Schumacher gelangten durch spätere Boxenstopps an ihm vorbei.

Auch nach dem zweiten Halt an der Box blieb Montoya in Front. Räikkönen und Schumacher waren zwar schneller und schlossen zu ihm auf. Doch Aufholen ist in Monaco eine Sache, Überholmanöver sind eine andere und wie bereits erwähnt: An diesem Tag gab es kein einziges davon. Der ehemalige CART-Champion brachte seinen Monaco-Sieg über die Ziellinie. Für Räikkönen auf Rang 2 und Michael Schumacher als Dritter blieben bei der Siegerehrung nur die kleineren Trophäen über. Für Ralf Schumacher reichte es nach Startplatz 1 nur für Rang 4.

Heute vor 36 Jahren: Jo Gartners Unfalltod in Le Mans

Die Formel-1-Karriere des Österreichers Jo Gartner war keine besonders lange und erfolgreiche. Nach mehreren Jahren in der Formel 2, die er mit einem Sieg beim Großen Preis von Pau 1983 krönte, stieg er 1984 mit Osella in die Formel 1 auf. Nach einem einmaligen Start beim Großen Preis von San Marino übernahm er bei den letzten sieben Rennen das zweite Cockpit des Rennstalls. Bei den insgesamt acht Rennen erreichte er nur dreimal das Ziel. Seine beste Platzierung war ein fünfter Platz in Monza. Doch da Osella nur einen Einsatzwagen für die gesamte Saison gemeldet hatte, blieben ihm Punkte verwehrt.

Mit dem Saisonende verschwand er auch wieder aus der Formel 1 und stieg in den Langstreckensport um. Eine tragische Entscheidung wie sich herausstellen sollte. Denn bei seiner zweiten Teilnahme an den 24 Stunden von Le Mans 1986 hatte sein Porsche auf der Mulsanne-Geraden ein technisches Problem, das zu einem schweren Unfall führte. Jo Gartner verstarb noch an der Unfallstelle.

Heute vor 63 Jahren: Martin Brundle wird geboren

Am 1. Juni 1959 kommt Martin Brundle im englischen King's Lynn zur Welt. 25 Jahre später kommt er mit Tyrrell in die Formel 1. Bis 1996 ist er in der Königsklasse unterwegs, wo er in seiner Karriere unter anderem als Teamkollege von Michael Schumacher 1992 bei Benetton an den Start geht. Insgesamt holt Brundle in 158 Starts neun Podien, allerdings keinen einzigen Sieg.