Pedro de la Rosa war beim Türkei-Streckendebüt der Mann der ersten Stunde: Er fuhr als Erster auf die Strecke, erzielte die erste Bestzeit und blieb als Erster mit einem technischen Defekt stehen.

Der Rundengeiz. Pedro de la Rosa war der erste Fahrer der den neuen Istanbul Speed Park in einem F1-Boliden unter die schwarzen Michelin-Walzen nehmen durfte. Danach ging es aber auch für ihn wie üblich erst einmal wieder in die Box. Einen erhöhten Fahrbetrieb zum Streckenlernen konnten wir bislang jedenfalls nicht verzeichnen.

Die Strecke. Auf und ab ging es für die 25 Autos und Fahrer bei ihrem ersten Auftritt auf dem neuen Tilke-Kurs vor den Toren Istanbuls. Und obwohl wir noch nicht allzu viel Fahraction zu sehen bekamen, wenn auch mehr als in vielen anderen Freitagstrainings, verspricht der neue Kurs jede Menge Spannung für den Rest des Wochenendes.

Die Zwischenfälle. Für eine neue Strecke, deren Verlauf die Piloten erst noch lernen müssen, gab es in der ersten Trainingsstunde überraschend wenige Ausritte und Dreher zu verzeichnen. Einen der wenigen Dreher musste dabei Michael Schumacher in seinem F2005 für sich verbuchen. Kurz vor Trainingsende legte dann auch Rubens Barrichello nach und drehte sich ebenfalls von der Strecke. Ein Defekt am MP4-20 von Pedro de la Rosa sorgte zudem für eine kurze Trainingsunterbrechung und eine Verkürzung der Session um einige Minuten.

Die Motoren. Gleich zehn Piloten dürfen beim Türkei-Debüt turnusgemäß oder wegen eines Ausfalls im letzten Rennen mit einem neuen Aggregat in den erwarteten Hitze-GP starten. Namentlich sind dies die beiden Honda-Fahrer, die zwei Sauber-Männer, die beiden Bullenreiter, die zwei Minardi-Piloten sowie Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya. Dem PS05 von Robert Doornbos scheint der neue Motor aber nicht besonders gut gefallen zu haben, da er eine Viertelstunde vor Schluss deutliche Rauchzeichen aus seinem Getriebe von sich gab. Noch schlechter erging es hingegen Pedro de la Rosa, der mit einem technischen Defekt auf der Strecke stehen blieb und damit eine rote Flagge auslöste.

Die Reifen. Nach einem Freien Training auf einer beinahe komplett 'grünen' Strecke, lässt sich natürlich noch nicht allzu viel über das Kräfteverhältnis auf dem Gummisektor sagen. Wie üblich dürfte das zweite Training mehr Aufschluss bringen.

Die Platzierungen. Mit einer Doppelführung von Pedro de la Rosa und Kimi Räikkönen schloss McLaren Mercedes das 1. Freie Training in Istanbul ab. Dahinter reihte sich überraschend Mark Webber im besten Williams ein. Rang vier ging an Ricardo Zonta vor Jenson Button und Juan Pablo Montoya. Die Top10 komplettierten Alonso, M. Schumacher, Sato und Fisichella. Ralf Schumacher wurde Zwölfter. Nick Heidfeld belegte Rang vierzehn.

Die Analyse. Eine neue Strecke ist wie ein neues Leben? Nicht ganz. Bislang lässt sich auch in der Türkei keine Änderung am normalen Freitagsbild erkennen: Die beiden Testfahrer von McLaren und Toyota sowie die zwei McLaren-Stammfahrer gaben den Ton an. Dazwischen mischten sich die üblichen Verdächtigen Button und Alonso. Die Geheimfavoriten von Ferrari fielen unterdessen hauptsächlich durch Dreher auf.