Die Formel-1-Saison 2019 ist vorbei. Es war ein Jahr voller Highlights, spannender Kämpfe und prickelnder Teamduelle. Zum Jahresabschluss nimmt Motorsport-Magazin.com alle Fahrer der abgelaufenen Saison unter die Lupe. Jeden Tag arbeiten wir uns in der WM-Tabelle einen Platz vor. Heute in der Zeugniskonferenz: Ferrari-Pilot Sebastian Vettel.

Steckbrief Sebastian Vettel

Karriere2019
GP-Starts24021
Siege531
Bestes Rennergebnis11
Podien1209
Ø Rennplatzierung5,95,11
Ausfälle342
Schnellste Runden382
Poles572
Bestes Quali-Ergebnis11
Ø Position im Qualifiyng4,94,38
Punkte2985240

Die Qualifying-Performance 2019: 20 Mal qualifizierte sich Sebastian Vettel in der abgelaufenen Saison für das abschließende Q3. Nur beim Heimrennen auf dem Hockenheimring wurde er durch einen Defekt gestoppt und musste in Q1 die Segel streichen. Damit startete er als Letzter in den Deutschland GP. Doch Vettels nahezu blütenweiße Q3-Quote lässt seine Performance besser erscheinen, als sie in der Realität war: Das Qualifying-Duell gegen seinen neuen Teamkollegen Charles Leclerc hat er eindeutig verloren. Vettel unterlag dem Monegassen am Samstag zwölf Mal.

Dass Vettel gegen Leclerc einen schweren Stand hatte, zeigt auch der Blick auf die Top-Positionen. Leclerc ging sieben Mal von der Pole Position ins Rennen und damit so oft wie kein anderer Fahrer. Auf Vettels Konto gehen dagegen nur zwei Poles. Bei der Anzahl der Starts aus der ersten Reihe konnte Vettel allerdings auf Leclerc aufschließen. Er ging sieben Mal von Platz eins oder zwei in einen Grand Prix, Leclerc acht Mal.

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Die Renn-Performance 2019: Auch als es in den Rennen um Zählbares ging, hatte Vettel im Ferrari-Duell das Nachsehen. Er fuhr in Singapur seinen einzigen Saisonsieg ein, profitierte dabei allerdings von der Ferrari-Strategie, die ihn bevorteilte. Leclerc holte dennoch mehr Siege, mehr Podestplätze und mehr Punkte.

Vettel fiel wie schon 2018 dadurch auf, dass er einige Fehler machte. Im Jahresverlauf sammelte er dadurch sieben Strafpunkte. Immer wieder wurde er auch durch taktische Fehlentscheidungen seines Teams zurückgeworfen, zuletzt beim Saisonabschluss in Abu Dhabi, als ein Doppel-Stopp Probleme bereitete.

Das sagt Sebastian Vettel selbst: "Es liegt viel Arbeit vor uns. Die Dinge sind in diesem Jahr nicht so eingeschlagen, wie sie sollten. Es gibt nicht furchtbar viel, was wir ändern müssen, nur hier und da ein paar Kleinigkeiten. Die können einen großen Unterschied machen. Ich hoffe, dass ich mit meiner Erfahrung und meinem Wissen die Wende schaffen kann."

Fazit: Vettel muss in erster Linie an seiner Fehleranfälligkeit arbeiten. Kollisionen wie die mit Max Verstappen in Großbritannien muss er vermeiden. Auch das teaminterne Duell gegen Charles Leclerc darf nicht weiter eskalieren. Die Kollision beim Brasilien GP, nach der keiner der beiden Ferrari-Fahrer ins Ziel kam, muss ein Einzelfall bleiben.

Bewertung im Motorsport-Magazin.com-Fahrerranking

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