Lando Norris zeigte eine starke Rookie-Saison in der Formel 1: Der McLaren-Fahrer fuhr in Abu Dhabi zum elften Mal in die Punkte. Damit beendete er mehr als die Hälfte der Grands Prix in den Top-10. Nicht nur im Rennen konnte der 20-Jährige überzeugen. Das Qualifying-Duell gegen seinen Teamkollegen Carlos Sainz entschied er mit elf zu zehn für sich.

Der junge Brite kam als Vizemeister der Formel 2 und als Champion der Formel-3-Europameisterschaft des Jahres 2017 in die Formel 1. Diese Erfolge sollten ihm eigentlich genug Rückendeckung geben, um in der Königsklasse bestehen zu können. Dennoch plagten ihn Selbstzweifel. "Ich wusste nicht, ob ich gegen einen Fahrer, der vier Jahre Erfahrung hat, gut genug sein würde", sagte Norris beim Saisonabschluss in Abu Dhabi

Doch schon bei seinem Debut in Australien konnte Norris das Gegenteil beweisen: Er zog am Samstag ins Q3 ein und schlug Sainz. Beim darauffolgenden Rennen in Bahrain sammelte Norris erstmals Punkte, was sich positiv auf sein Selbstbewusstsein auswirkte. "Nach den ersten Rennen in Australien, Bahrain und so weiter habe ich Vertrauen gewonnen", beschrieb er.

"Am Anfang war ich nicht so zuversichtlich. Ich bin froh, dass ich das Gegenteil beweisen konnte", sagte Norris am vergangenen Wochenende zu Motorsport-Magazin.com. "Ich habe einen guten Job gemacht, mich als Fahrer verbessert und gute Resultate eingefahren. Damit bin ich happy." Auch mit der Entwicklung von McLaren ist er zufrieden. "Die Resultate sprechen für sich, wenn man sieht, wo wir das vergangene Jahr in der Konstrukteurs-WM abgeschlossen haben."

Norris hat Selbstzweifel abgelegt

Dennoch gibt es für den Traditionsrennstall noch einige Dinge zu verbessern. Verpatzte Boxenstopps haben in diesem Jahr mehrfach viel Zeit und damit auch Punkte gekostet. Die Vorfälle waren für Norris frustrierend. "Irgendwann habe ich dann gedacht, ich muss weitermachen, es gibt nichts, das ich ändern kann."

Neue Reifen: Der wichtigste Formel-1-Test des Jahres 2019 (10:00 Min.)

Inzwischen hat Norris die Selbstzweifel abgelegt. "Ich glaube, ich hätte das jetzt nicht zugegeben, wenn ich immer noch unter denselben Dingen leiden würde. Aber inzwischen habe ich mehr Vertrauen gefasst. Das Team vertraut mit, ich vertraue dem Team. Darüber bin ich froh."

Gute Testergebnisse haben Norris wenig bedeutet

Dabei war das Arbeitsumfeld bei McLaren nicht neu für Norris. Schon im vergangenen Jahr war er als Testfahrer an Bord und hatte einige Einsätze am Freitag. Hat ihn das etwas nicht ausreichend auf das Debüt in der Königsklasse vorbereitet? Er selbst sagte: "Ich denke, dass es dasselbe gewesen wäre, wenn ich noch ein Jahr getestet hätte. Es gibt vieles, das man üben kann. Aber auf den Druck in der Qualifikation und im Rennen kannst du dich nicht vorbereiten. Der Druck im Training ist ein ganz anderer als im Training. Manchmal war ich im Training genauso schnell wie Fernando oder Stoffel. Das hat mir ein bisschen Vertrauen gegeben. Aber für Australien hat es mir nichts bedeutet."