Beim US GP in Austin passierte es erneut: McLaren verpatzte zum wiederholten Male einen Boxenstopp, wodurch Lando Norris wertvolle Sekunden verlor. Seit einigen Rennen häufen sich die misslungenen Boxenstopps beim britischen Traditionsrennstall, wodurch wertvolle Punkte in der Gesamtwertung der Formel 1verloren gingen.

Dass in diesem Bereich Handlungsbedarf besteht, weiß auch McLarens Teamchef Andreas Seidl. "Bei den Boxenstopps sind wir nicht auf dem Level der Topteams. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen. Wir brauchen besseres Equipment, weil wir dort zurückliegen", sagt der Deutsche.

Aus diesem Grund will er das Equipment für die kommende Saison verbessern: "Wir brauchen Sicherheitsmechanismen, die man in das Equipment integrieren kann. Dann kann das Auto einfach nicht losfahren, wenn die Reifen nicht vollständig montiert sind. Das ist eine Sache für den Winter. Sobald wir besseres Equipment haben, können wir wieder größeres Risiko bei den Reifenwechseln eingehen", verspricht Seidl.

McLaren: Fünf Fehler in acht Rennen

Zuletzt kam es in Ungarn, Italien, Singapur, Mexiko und den USA zu Problemen beim Abfertigen der Fahrer. In Budapest, Singapur und Austin verloren die Piloten immerhin nur etwas Zeit, weil die Mechaniker noch einmal nachziehen mussten.

Betrugsvorwürfe gegen Ferrari: Was ist dran? (09:43 Min.)

In Italien und Mexiko wurden Carlos Sainz und Lando Norris jeweils wieder losgeschickt, obwohl die Reifen noch nicht fertig montiert waren. In Monza Sainz musste sein Auto in der Boxenausfahrt abstellen. Teamkollege Norris traf ein ähnliches Schicksal in Mexiko. Allerdings brachte er den MCL34 noch in der Boxengasse zum Stehen. Die Mechaniker eilten zum Auto, schoben es zurück vor die Garage und montierten den Reifen korrekt. Durch den zweiminütigen Stopp verlor der Brite wertvolle Zeit.

In der ersten Saisonhälfte stellten die Mechaniker von McLaren unter Beweis, dass sie schnell und zuverlässig arbeiten können. Die Boxenstopps lagen mehrmals unterhalb von 2,5 Sekunden. Beim Spanien GP in Barcelona gelang der Truppe aus Woking sogar der schnellste Stopp aller Teams. Damit gewann McLaren die Tageswertung im DHL Fastest Pit Stop Award. Im Gesamtranking liegt McLaren derzeit auf dem fünften Platz.

"Wir haben in der ersten Saisonhälfte gezeigt, dass wir schnelle Stopps machen können. Wir sind aber nicht robust genug für den Fall aufgestellt, dass etwas schiefläuft", analysiert Seidl.