McLaren befindet sich in dieser Saison im Aufwind. Platz vier in de Konstrukteurs-WM ist praktisch schon in trockenen Tüchern. Damit steigen auch die Erwartungen an die Rennwochenenden. Mit guten Ergebnissen am Freitag waren Carlos Sainz und Lando Norris ins Wochenende gestartet. Dieser Trend setzte sich auch am Samstag fort.

McLaren: Kampf mit den Reifen

In der Qualifikation sicherten sie sich das Prädikat "Best of the Rest". Sainz schloss die Qualifikation als Siebter ab, Norris sicherte sich die achte Startposition für den Mexiko GP. Doch die gute Ausgangslage konnten sie nicht ausnutzen. Am Ende blieb das McLaren-Duo punktlos: Norris schied aus und Sainz wurde als 13. gewertet.

"Nach dem Rennstart waren wir definitiv auf dem richtigen Weg. Es sah sehr viel versprechend aus", erklärte Sainz nach dem Grand Prix. Er war in der ersten Runde auf die vierte Position nach vorne gekommen und konnte sich im Rad-an-Rad-Duell gegen Lewis Hamilton durchsetzen. "Ich habe gegen die Top-Fahrer gekämpft, als ich es konnte", so Sainz weiter.

Mit dem Wechsel auf die harten Reifen begann sein Rennen schwierig zu werden. "Ich musste pushen, um die Toro Rosso zu überholen. Dann hat die Hinterachse begonnen, viel Grip zu verlieren. Ich war auf den harten Reifen sehr langsam, musste oft auf den staubigen Teil der Strecke und habe noch mehr Grip verloren. Am Ende bin ich immer weiter nach hinten durchgereicht worden und musste noch einmal stoppen", beschrieb Sainz seinen Rennverlauf.

Die harten Reifen blieben nur 20 Runden auf dem McLaren. Für die gesamte zweite Rennhälfte ließ Sainz schließlich Mediums aufziehen. "Mit den Reifen hat sich alles ein bisschen normaler angefühlt", erklärte der Spanier.

Die Ursache für den Performance-Verlust am Rennsonntag hat Sainz ausfindig gemacht: "Ich glaube, die warmen Streckentemperaturen haben uns nicht geholfen und wir haben mehr damit gekämpft als wir angenommen haben. Ich glaube, dass es eine einmalige Sache war."

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Norris verliert Zeit nach "unsafe release"

Teamkollege Norris erwischte es im Rennen noch schlimmer: Nach einem missratenen Boxenstopp war sein linkes Vorderrad nicht richtig montiert. Er stoppte das Auto vor der Boxenausfahrt, wurde von den Mechanikern zurückgeschoben, noch einmal aufgebockt und mit einer Runde Rückstand wieder auf die Strecke geschickt. Später gab er auf. Tröstlich für McLaren war in der Situation immerhin, dass das Team für den "unsafe release" keine Strafe erhielt.

Da ihm die Erfahrung mit den harten Reifen am Renntag fehlte, konnte er nach dem Rennen nur mutmaßen, was die Ursache für die Probleme bei Sainz gewesen sein können: "Es ist eine Strecke, auf der es einfach ist, die Reifen zu überbeanspruchen und Graining zu verursachen. Wenn das Graining einmal da ist, kann die Performance stark abstürzen."