Nichts wurde es mit einem versöhnlichen Podium zum Saisonabschluss für Valtteri Bottas. Während sein Teamkollege Lewis Hamilton den Abu Dhabi GP der Formel 1 dominierte, musste sich Bottas nach einer Motorstrafe durch das komplette Starterfeld kämpfen.

Trotzdem wurde es am Ende Platz vier für den Mercedes-Piloten. Ein hart erkämpfter Platz, denn Bottas hatte nicht nur vom letzten Platz losfahren müssen. In der kritischen Anfangsphase der Aufholjagd blieb Unterstützung von außen aus.

Bottas fehlt DRS-Hilfe am Start - machte es schwierig

Los ging es ganz gut, in der ersten Runde katapultierte sich Bottas gleich einmal von Platz 20 vor auf Platz 15. In der nächsten Runde kassierte er Kimi Räikkönen und war damit schon auf Platz 14 und dicht hinter dem Racing Point von Lance Stroll. "Ich hatte Spaß", meint Bottas. "In den ersten Runden passiert natürlich immer viel, da gibt es viele Chancen. Ich glaube, die habe ich gut genutzt."

Also weiter im Takt? "Als sich die Dinge dann stabilisierten, habe ich darauf gewartet, dass das DRS aktiviert wird, aber das ist nie passiert", erinnert sich Bottas. Ein Server-Absturz bewog die FIA dazu, das System für die Startphase nicht zu aktivieren.

Bitter für Bottas, denn auf einem Kurs wie Abu Dhabi ist es selbst mit einem Mercedes keine einfache Aufgabe, einen Racing Point zu verfolgen und zu überholen. "Das hat es schwieriger gemacht, Fortschritt zu machen", stellt Bottas klar. Besonders hinter den Racing Points von Stroll und Perez steckte er fest, später dann auch mehrere Runden lang hinter Nico Hülkenberg. Vor ihm begann sich das Feld auseinanderzuziehen, die Lücke zu den Podiumsplätzen wurde immer größer.

Als das System nach Runde 17 endlich wieder lief, zog Bottas sofort an Hülkenberg vorbei. Auf die Spitze fehlten da aber schon 50 Sekunden, und auf den letzten Podiumsplatz 20. "Es hat mir auf jeden Fall viel Zeit gekostet", glaubt Bottas. "Ich hätte mit unserer Pace heute sicher schnell nach vorne kommen können, aber so ist das nun einmal."

Bottas feiert vielleicht bestes Rennen der Formel-1-Karriere

Denn die Pace, die war für Bottas in Abu Dhabi wirklich gut. "Wir hatten heute klar ein starkes Auto", weiß Bottas. "Trotzdem ist es natürlich eine Strecke, auf der Überholen nicht einfach ist. Manche Fahrer haben sich mehr verteidigt, andere weniger. Aber es hat Spaß gemacht. An einen Moment, in dem ich viel Zeit verloren habe, kann ich mich nicht wirklich erinnern."

"Deshalb fühle ich mich nach heute ganz gut", sagt Bottas. "Platz vier war das Maximum, das wir unter diesen Umständen erreichen konnten." In der Schlussphase des Rennens kam er sogar dem Podium noch einmal ganz nah: Zuerst übernahm er Platz fünf von einem stoppenden Sebastian Vettel, überholte Alex Albon auf der Strecke und schloss auf einen mit alten weichen Reifen kämpfenden Charles Leclerc auf.

Denkbar knapp reichte es dann aber nicht, Leclerc rettete 0.944 Sekunden über die Linie. Das so knapp verpasste Podium trübt die Freude trotzdem nicht: "Für mich war es eines der besten Rennen dieses Jahres, oder aller Zeiten! Das erhält den guten Schwung, den ich in der zweiten Jahreshälfte habe. Ich gehe auf jeden Fall mit gutem Gefühl und zuversichtlich in die Pause."