Valtteri Bottas holte sich im 1. Freien Training zum Abu Dhabi GP 2019 die Bestzeit. Der Mercedes-Pilot ließ mit 1:36,957 Minuten die Konkurrenz deutlich hinter sich und setzte dabei noch nicht einmal die weichsten Reifen ein. Sebastian Vettel beendete die Session kurz vor dem offiziellen Ende mit einem kleinen Crash [mehr dazu im Abschnitt Zwischenfälle].

Das Ergebnis: Während sich Mercedes noch mit den Medium-Reifen begnügte, setzte die Konkurrenz bereits auf Soft. Trotzdem hatte Max Verstappen auf Rang zwei bereits eine halbe Sekunde Rückstand. Auf Rang drei reihte sich Lewis Hamilton vor Alexander Albon ein.

Ferrari vertraute zu Beginn der Session auf Soft, ging aber als die Strecke besser wurde auf Medium. Sebastian Vettel beendete das Training mit knapp zwei Sekunden Rückstand auf Rang fünf vor Romain Grosjean im Haas. Charles Leclerc wurde im zweiten Ferrari Siebter.

Die Zwischenfälle: Wie üblich in Abu Dhabi gab es im Training nicht besonders viel Spektakel auf der Strecke. Rund eine halbe Stunde vor Ende der Session sorgte der Renault-Motor im Heck von Daniel Ricciardo allerdings für ebenjenes. Das V6-Triebwerk verabschiedete sich bei der Zufahrt auf die vorletzte Kurve mit starkem Ölverlust und einer kleinen Stichflamme. Sogar kleine Teile flogen aus dem Heck.

Pierre Gasly, der direkt hinter Ricciardo fuhr, hatte Glück im Unglück: Zwar bekam der Toro Rosso Pilot die volle Ladung Öl ab, allerdings war er gerade langsam unterwegs und konnte so die Kontrolle über seinen Boliden behalten. Valtteri Bottas dahinter wäre fast abgeflogen, konnte seinen Silberpfeil aber in der Auslaufzone einfangen.

Die Session musste anschließend unterbrochen werden, um den havarierten Renault zu bergen und die Strecke zu säubern. Renault konnte rasch einen Motorschaden als Ursache ausmachen. Beim Triebwerk handelte es sich allerdings um einen Freitagsmotor, der bereits am Ende seines Lebenszyklus' angekommen war. Eine Strafe droht deshalb nicht.

Etwa zwei Minuten vor dem regulären Ende der Session sorgte Sebastian Vettel für einen Abbruch. Am Ausgang der Hotel-Sektion verlor er seinen Ferrari, drehte sich und schlug hinten links in die Streckenbegrenzung ein. Möglicherweise war an dieser Stelle noch etwas Öl auf der Strecke.

Für Aufsehen sorgte auch die Startnummer auf Lewis Hamiltons Silberpfeil. Mercedes klebte dem Briten - wie schon im Vorjahr - die eins auf das Chassis. Der Weltmeister dürfte als einziger Pilot mit der eins starten, Hamilton fährt allerdings lieber mit der 44. Schon im vergangenen Jahr war Hamilton kein Fan der Aktion, deshalb klebte Mercedes schon nach einem Run wieder die 44 aufs Auto. Auf der Motorabdeckung fuhr Hamilton permanent mit seiner eigenen Startnummer.

Die Technik: Auch am letzten Rennwochenende der Formel-1-Saison 2019 gab es neue Teile zu sehen. Ferrari experimentierte mit den Auspuffendrohren. Bislang vertrauten die Ingenieure aus Maranello auf ein etwas größeres zentrales Rohr, im Training probierten sie zwei kleinere Röhrchen, die allerdings recht weit auseinanderstanden. Setzt Ferrari 2020 etwa auf eine zentrale Heckflügelstrebe und testet deshalb eine neue Anordnung?

Lewis Hamilton sorgte bei seinen Fans für einen kleinen Schockmoment, als er langsam zurück an die Box schlich. Doch Mercedes konnte den Briten schnell wieder zurück auf die Strecke schicken, ein Sensorproblem konnte für die Schleichfahrt verantwortlich gemacht werden.

Motorprobleme gab es bei Valtteri Bottas in Brasilien. Den Preis dafür muss er aber auch noch in Abu Dhabi zahlen. Der Mercedes-Pilot bekommt einen neuen Verbrennungsmotor samt Turbolader und MGU-H. Die neuen Teile waren im 1. Training erstmals im Einsatz. Der Finne muss deshalb ans Ende der Startaufstellung.