Lewis Hamilton ist der Rekord-Pole-Setter der Formel 1. 87 Mal ging der Brite bereits vom ersten Startplatz aus ins Rennen. 2019 läuft es im Qualifying eher mäßig für ihn: 'Nur' vier Mal holte er die Pole Position, das letzte Mal in Deutschland. Acht Rennen ohne Pole - das gab es für Hamilton zuletzt 2013.

Deshalb ist Startplatz drei beim Brasilien GP in Sao Paulo keine große negative Überraschung für Hamilton und Mercedes. "In der letzten Runde habe ich alles herausgeholt", berichtete der frischgebackene sechsfache Formel-1-Weltmeister. "Ich bin glücklich, dass wir die Ferrari splitten konnten, das zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht."

Dass die Ferraris eine harte Nuss im Qualifying sind, daran hat sich Hamilton schon gewöhnt. Doch nicht nur Sebastian Vettel qualifizierte sich vor ihm, auch Max Verstappen im Red Bull. Und das sorgte bei Hamilton für Ratlosigkeit.

Hamilton: Verlieren Großteil auf den Geraden

"Das 3. Training war richtig stark für uns, aber als wir ins Qualifying kamen, hatten diese Jungs eine großartige Pace. Wir haben auf den Geraden ganz schön auf Max verloren. Da kam der Großteil der Zeit her...", so Hamilton.

Spätestens seit dem US GP vor zwei Wochen ist es in der Formel 1 in Mode, Gerüchte über Motoren zu streuen. Während Vettel zunächst scherzhaft die Honda-Performance als 'verdächtig' bezeichnete, ging Hamilton etwas ins Detail.

"Ich glaube nicht, dass sie beim letzten Rennen einen so großen Abstand bei der Geschwindigkeit zu uns hatten", erinnert sich der Brite, und beugt Ausredeversuchen vor: "Gleichzeitig sind sie die Schnellsten im Mittelsektor, sie haben also noch immer den gleichen Abtrieb. Sie haben dieses Wochenende offensichtlich mehr Leistung. Die Strecke hier liegt höher, aber ich habe keine Ahnung, woher das kommt."

Tatsächlich verliert Verstappen in den Power-Sektoren eins und drei nur wenige Tausendstel auf Klassenprimus Ferrari. Gleichzeitig ist der Niederländer Schnellster im Mittelsektor, gewinnt also auch dort Zeit auf Mercedes. Beim Topspeed fehlen Verstappen nur 0,4 Stundenkilometer auf den absoluten Topwert von Charles Leclerc.

Aber Hamilton fordert keine weitere Direktive oder dergleichen. Der Mercedes-Pilot packt das Team an der eigenen Nase: "Es ist großartig für den Sport, einen weiteren Hersteller zu haben, der einen guten Motor baut. Sie sind schnell, aber wir haben Arbeit zu tun. Unsere Jungs arbeiten so hart, wie sie nur können."