Die erste Entscheidung des Rennwochenendes steht auf dem Programm: doch bevor es am Samstagabend in das Qualifying (live im TV ab 15:00 Uhr auf RTL, Sky, ORF sowie im Motorsport-Magazin.com Live-Ticker) zum Großen Preis von Singapur 2019 geht, mussten die 20 Formel-1-Piloten erst das dritte und letzte Freie Training hinter sich bringen. An der Spitze fanden sich nach den 60 Trainingsminuten abermals Ferrari und Mercedes ein.

Das Ergebnis: Nach Bestzeiten von Max Verstappen und Lewis Hamilton in den ersten beiden Trainings am Freitag setzte sich am Samstag Ferrari-Pilot Charles Leclerc an die Spitze der Zeitenliste. Der Monegasse fuhr in 1:38.192 Minuten die bislang schnellste Zeit des Wochenendes. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Rundenzeiten im Qualifying wie gewohnt noch weiter sinken werden, da die Streckenentwicklung auf dem Stadtkurs besonders hoch ist. Im Vorjahr lag die Pole-Zeit von Lewis Hamilton bei 1:36.015 Minuten.

Hinter Leclerc rangierte sich Lewis Hamilton auf dem zweiten Platz ein. Der amtierende F1-Champion hatte zwei Zehntel Rückstand auf den Ferrari-Fahrer. Sebastian Vettel war sechs Zehntel langsamer als sein Teamkollege. Der Deutsche belegte vor Valtteri Bottas Rang drei. Die beiden Red-Bull-Fahrer Alex Albon und Max Verstappen komplettierten die Top-6. Beide wiesen über eine Sekunde Rückstand auf die Bestzeit auf. Auch dahinter ging es in Paaren weiter: erst die beiden McLaren von Carlos Sainz und Lando Norris, danach die zwei Renault von Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo.

Die Zwischenfälle: Kurz vor der Halbzeit kam es zum ersten härteren Mauerkontakt des Tages. Sergio Perez knallte in Kurve 22 mit dem rechten Hinterreifen gegen die Wand und humpelte danach mit einem beschädigten Auto an die Box zurück. Dabei verteilte er Teile seiner Felge auf der Strecke, was eine Trainingsunterbrechung zur Folge hatte, um die Strecke zu säubern. Davon abgesehen gab es nur einen Dreher von Lewis Hamilton zu verzeichnen. Der fünfmalige Champion drehte sich nach der Ausfahrt aus der Boxengasse, konnte aber ohne anzuschlagen weiterfahren.

Die Technik: Auf dem Marina Bay Street Circuit kommt es vor allem auf den Abtrieb an. Aus diesem Grund haben alle Teams ihre Low-Downforce-Pakete aus der Schublade geholt und im besten Fall gleich noch ein Upgrade-Paket nachgeschoben. So zum Beispiel bei Ferrari, die am Freitag neben einer neuen Fahrzeugnase auch den Unterboden für Vergleichstests tauschten.

Am Samstagvormittag stand jedoch das Heck am Toro Rosso von Daniil Kvyat im Mittelpunkt des Interesses. Nach rund 20 Minuten kehrte der Russe mit einem qualmenden Heck an die Box zurück, wo sich die fleißigen Mechaniker sofort daran machten, der Ursache auf den Grund zu gehen. Kvyat kehrte im Verlauf der Session nicht mehr auf die Strecke zurück und blieb mit nur drei Umläufen ohne eine gezeitete Runde.

Der Ausblick: Es ist gerichtet für das 15. Qualifying der Formel-1-Saison 2019, dem auf dem engen und winkligen Stadtkurs in Singapur eine entscheidende Rolle zukommt. Nach den beiden Freitagstrainings sahen Mercedes und Red Bull auf einer Runde am stärksten aus. Aber Ferrari schien auf einem schnellen Versuch deutlich näher dran zu sein als auf den Long Runs, die von Lewis Hamilton und Max Verstappen angeführt wurden. Die vielen langsamen Kurven (insgesamt sind es 23 Kurven) und die lange Strecke (5,063 km) sprechen eher gegen die Scuderia, die schon auf anderen langen Strecken gegen Rundenende Schwierigkeiten mit abfallender Reifenperformance hatte.