Red Bull sucht den Super-Teamkollegen für Max Verstappen. Obwohl Alexander Albon an diesem Wochenende in Monza erst sein zweites Formel-1-Rennen für das Team bestreitet, ist die Fahrerfrage für 2020 eines der auf dem Fahrermarkt am heißesten diskutierten Themen. Während der Thailänder einen guten ersten Eindruck hinterließ, tauchen immer wieder neue Namen in der Verlosung auf.

So zum Beispiel Nico Hülkenberg, der bei Renault von Esteban Ocon ausgebootet wurde und für 2020 auf der Suche nach einem Cockpit ist. Dem Emmericher, der in seiner Karriere nie für ein Top-Team fuhr, gönnen viele Fans und auch einige Experten die Chance in einem konkurrenzfähigen Auto. Bei Red Bull wird er diese aber wohl nicht bekommen, wie Dr. Helmut Marko in Monza gegenüber Motorsport-Magazin.com klarstellte.

"Hülkenberg ist schwer vorstellbar", so der Österreicher ohne große Umschweife. Eine Entscheidung, wer 2020 das Cockpit neben Verstappen bekommt, soll laut ihm Anfang November um den USA GP herum getroffen werden. Das bedeutet zunächst einmal noch fünf bis sechs weitere Rennen, um Albon zu evaluieren.

Vergleich mit Ricciardo reicht Marko für Hülkenberg-Absage

Dass Hülkenberg als einer der stärksten aktuell freien Fahrer nicht einmal von Red Bull in Erwägung gezogen wird, hat einen einfachen Grund. "Wir wissen, Ricciardo hat ihn...", zieht Marko den Vergleich zu seinem Ex-Piloten heran. Ricciardo fuhr zwischen 2014 und 2018 für Red Bull und geht in dieser Saison bei Renault als Teamkollege Hülkenbergs an den Start.

Das Kräfteverhältnis zwischen dem Australier und dem Deutschen hält sich mehr oder weniger die Waage, mit einer leichten Tendenz pro Ricciardo. Das teaminterne Duell reicht Dr. Marko aber schon, um Hülkenberg nicht auf seine Liste zu setzen: "Nein, wir müssen da schon schauen."

Bisher war das Team mit Albon äußerst zufrieden. "Fürs zweite Rennen ist bei ihm alles im positiven Bereich, vor allem was die Stimmung angeht passt er gut hinein", so Marko der dem Rookie bei einer Fortsetzung dieses Trends gute Chancen auf einen Verbleib macht: "Albon ist relativ gut dabei, wenn ich da die Hochrechnung mache."

Marko vom Fahrermarkt nicht überzeugt: Keine Verbesserung

Mit Hülkenberg aus dem Rennen schrumpfen die Optionen außerhalb des Red-Bull-Kaders gewaltig. Denn von den aktuellen Piloten sind ansonsten nur noch Romain Grosjean, Robert Kubica und Antonio Giovinazzi für 2020 unbestätigt. "Wir schauen schon extern, aber da drängt sich niemand auf, der eine signifikante Verbesserung wäre", so Markos nüchterne Einschätzung des Fahrermarktes.

Und Ruheständler Fernando Alonso kann für Red Bull bekanntermaßen auch gerne einer bleiben. "Ich weiß, Alonso ist verfügbar - aber nicht für uns", erinnert Marko, dass der zweimalige Weltmeister für sein Team auch im Falle eines Personalnotstandes keine Option wäre.