Für Sergio Perez war das Aus in der zweiten Runde des Formel-1-Rennens in Hockenheim besonders schmerzhaft. In der Vergangenheit war er bei chaotischen Verhältnissen häufig derjenige, der die Big Points holte. Acht Podestplätze fuhr Perez für Mittelfeld-Teams wie Sauber und Force India bereits ein. In Hockenheim musste er zuschauen, wie Daniil Kvyat im Toro Rosso das Podium stürmte.

"Es hat sehr weh getan, nicht mit im Kampf zu sein, bei all dem was dort passiert ist", sagt Perez am Donnerstag vor dem Großen Preis von Ungarn zu Motorsport-Magazin.com. "Normalerweise sind wir es, die dann zur Stelle sind und bei diesen Bedingungen und schwierigen Rennen das Maximum herausholen. Aber hoffentlich gibt es bald die nächste Möglichkeit.

Perez war das erste von vielen Opfern der schwierigen Wetterbedingungen in Hockenheim. Bereits in der zweiten Runde hatte er sich vor der Einfahrt ins Motodrom in die Streckenbegrenzung gedreht und war daraufhin zum Zuschauen verdammt. "Ich habe das Rennen dann angeschaut, obwohl ich davon eigentlich nicht zu viel sehen wollte", so Perez, der trotz seiner Frustration am Bildschirm blieb.

Perez mit Galgenhumor: Hockenheim als Zuschauer echt cool

"Es war hinterher doch sehr interessant. Ich denke, das war das erste Formel-1-Rennen seit vielen Jahren, das ich live gesehen habe", lacht der 29-Jährige, der die Situation am Ende durchaus mit Galgenhumor nahm: "Ich habe es tatsächlich genossen. Es war wirklich cool. Normalerweise langweilt es mich ziemlich, Formel 1 zu schauen. Aber dieses Rennen war ziemlich cool."

Trotz der guten Unterhaltung hatte Perez einige Tage an der Enttäuschung zu knabbern, die er so schnell wie möglich zu den Akten legen will. "Es waren ein paar harte Tage nach dem Rennen und ich will vor der Sommerpause eine gute Leistung abliefern", sagt er. Sich mit dem Grand Prix in Hockenheim in den Urlaub zu verabschieden, würde aus ein paar schwierigen Tagen einige schwierige Wochen machen.

Perez will Hockenheim-Debakel nicht mit in den Urlaub nehmen

"Du willst damit im Hinterkopf nicht einen Monat in den Urlaub gehen", so Perez. "Ich lerne daraus und schaue nach vorne. Ich bin jetzt hungrig, dem Team vor der Sommerpause noch ein gutes Ergebnis zu bescheren. Ich erwarte von mir eine starke zweite Saisonhälfte. Ich will jetzt ein gutes Rennen haben und dann stärker zurückkommen."

Inwiefern er die Scharte auf dem Hungaroring auswetzen kann, ist fraglich. 2018 erlebte Force India vor den Toren Budapests das schwächste Wochenende der Saison. Perez und Teamkollege Esteban Ocon flogen im Q1 raus und fuhren im Rennen chancenlos hinterher. "Wir hatten hier letztes Jahren eines unserer schlechtesten Rennen", hat auch er die Achillesferse Hungaroring nicht vergessen.

Formel 1 2019: 5 Brennpunkte vor dem Ungarn GP: (09:19 Min.)

Racing Points in Ungarn mit noch mehr Updates

Andererseits begann nur ein Rennwochenende später in Spa-Francorchamps ein fulminanter Aufwärtstrend für das Team. "Generell war Ungarn nie gut für uns. Aber dann [2018] kamen wir mit demselben Auto nach Spa und sind Fünfter geworden", erinnert Perez. Die Chance, dass es auch dieses Jahr nach der Sommerpause aufwärts gehen könnte, ist durchaus gegeben.

In Hockenheim zeigte Racing Point mit den neuesten Weiterentwicklungen am RP19 einen deutlichen Aufwärtstrend. Perez fuhr zum ersten Mal seit sechs Rennen wieder ins Q3. "Es war schwierig, daraus schon Schlüsse zu ziehen", hält er den Ball trotzdem lieber flach. "Aber das Team ist optimistisch. Die Zahlen sehen gut aus, und wir sehen, dass es funktioniert. Es sollte also gut sein."

Für Budapest gibt es nach dem Aero-Update von Hockenheim einige weitere neue Teile. Unter anderem soll eine neue Vorderradaufhängung ausprobiert werden. "Wir werden am Freitag einige mechanische Updates probieren und schauen, wie sie performen", kündigt Perez an. Diese sollen nicht nur die Budapest-Schwäche kurieren. "Die sind für den Rest des Jahres... hoffentlich. So ist es jedenfalls beabsichtigt."