Zum ersten Mal in diesem Jahr und zum insgesamt 64.-mal startet der amtierende Weltmeister Michael Schumacher im morgigen Großen Preis von Ungarn auf dem überholfeindlichen Hungaroring von der Pole Position, welcher morgen im wahrsten Sinne des Wortes ein Startplatz an der Sonne sein wird. Denn auch am Sonntag werden in Ungarn Temperaturen um die 37 Grad erwartet.

Die große Frage lautet nun bis zum ersten Boxenstopp des Deutschen: Wie viel Benzin steckt im Tank des F2005 mit der Startnummer 1?

Ein Blick in die Zeitenliste sagt uns: Mindestens so viel weniger, um im zweiten Sektor der Strecke einen halbsekündigen Vorsprung auf den bislang allen überlegenen McLaren von Juan Pablo Montoya herauszufahren. Insgesamt steht der Kolumbianer mit seinem neuen Helmdesign sogar knapp neun Zehntel hinter dem Rückkehrer des Ungarn GP.

"Ich bin sehr erleichtert. Es war eine gute Runde", strahlte Michael Schumacher erstmals in diesem Jahr vom mittleren Platz bei der Pole-Pressekonferenz. "Nach einer langen Leidensstrecke waren wir das ganze Wochenende sehr konkurrenzfähig und das Ergebnis sehen wir jetzt. Kompliment an Bridgestone. Es ist auch für uns eine kleine Überraschung. So wie wir in den letzten Monaten von unserem Rückstand überrascht worden sind, sind wir nun von unserer Performance überrascht. Die Leute sprechen hier sehr viel von der Wichtigkeit der Startposition, aber ich halte es für viel wichtiger auf welcher Seite man startet und wie gut die Strategie ist."

Juan Pablo Montoya gab sich ob seiner Niederlage gegen den alten Rivalen hingegen nicht besorgt. "Bis auf ein Problem in der ersten Kurve, war die Runde sauber. Michael zu schlagen war schwierig und ich glaube, dass wir für das Rennen bestens gerüstet sind", so der Kolumbianer. "Auf die Renndistanz sollten wir stärker als Ferrari sein."

Das Top-Trio vollendet Jarno Trulli, der seinen Toyota, trotz eines frühen Startzeitpunktes, auf den dritten Startplatz stellen konnte. Dennoch war der Italiener "etwas enttäuscht, da ich mit einem späteren Startplatz um die Pole hätte fighten können." Eine ebenso starke Leistung zeigte Kimi Räikkönen, der als Erster ins Qualifying gehen musste und noch Startplatz vier erkämpfen konnte.

Knapp hinter dem Finnen landete Ralf Schumacher und dies obwohl der zweite Toyota-Fahrer vor dem letzten Sektor noch einen beruhigenden Vorsprung hatte. Neben Ralf startet der aktuelle WM-Spitzenreiter Fernando Alonso aus der dritten Reihe.

Reihe vier okkupieren dahinter Rubens Barrichello und Jenson Button für sich. Erst auf dem neunten Rang findet sich derweil der zweite Renault von Giancarlo Fisichella wieder, der zusammen mit Takuma Sato ins Rennen gehen wird. Knapp an den Top10 scheiterte hingegen der Österreicher Christian Klien, der vor Nick Heidfeld die elftbeste Zeit fuhr.