Das 1. Freie Training zum Österreich GP 2019 auf dem Red Bull Ring war ein Hoffnungsschimmer für die Formel 1. Lewis Hamilton fuhr mit 1:04,838 Minuten zwar die Bestzeit, Sebastian Vettel reihte sich aber mit weniger als anderthalb Zehntel Rückstand auf Rang zwei ein. Dabei fuhr der Ferrari-Pilot seine Zeit auf den Medium-Reifen, während Mercedes schon die Soft-Reifen aufgezogen hatte.

Weil Ferrari vor dem Wochenende zwei Sätze Soft weniger als Mercedes geordert hatte, fuhren die Italiener nur auf den Medium-Reifen. Alle anderen Piloten setzten zumindest einmal auf den weichen Reifen.

Nico Hülkenberg sorgte wenige Minuten vor dem offiziellen Ende für einen vorzeitigen Abbruch der Session [mehr dazu im Abschnitt Zwischenfälle].

Das Ergebnis: Hinter Hamilton und Vettel landeten Valtteri Bottas und Max Verstappen. Nach seiner durchwachsenen Vorstellung in Frankreich konnte sich Pierre Gasly im Red Bull zumindest in den Top-6 behaupten. Den Titel Best of the Rest sicherte sich Carlos Sainz vor Daniel Ricciardo. Kevin Magnussen und Lando Norris komplettierten die Top-10.

Die Zwischenfälle: Keine großen Dramen im 1. Freien Training. Etwas kurios ging es am Funk von Max Verstappen zu: Der Niederländer musste von seinem Renningenieur an die dritte DRS-Zone erinnert werden.

Sonst blieb es bei kleineren Abstechern in die asphaltierten Auslaufzonen und etwas wilderen Überfahrten der gefürchteten Wurst-Kerbs. Ebenjene Kerbs wurden drei Minuten vor dem Ende der Session Nico Hülkenberg zum Verhängnis. Der Renault-Pilot erwischte die quer verbauten Wurst-Kerbs mit seinem Frontflügel, der den Zusammenprall nicht überlebte. Weil der halbe Flügel auf der Strecke blieb, wurde die Session vorzeitig beendet.

Die Technik: Schlechte Nachrichten gab es schon vor Trainingsbeginn für Valtteri Bottas. Die Mercedes-Mechaniker entdeckten am Silberpfeil des Finnen ein Ölleck und mussten eine Stunde vor dem Training mit dem Wechsel der Power Unit beginnen. Bottas verpasste nur wenige Trainingsminuten und konnte schon bald ins Geschehen eingreifen. Eine Strafe gibt es nicht, weil Mercedes auf die erste Power Unit zurückrüstete.

Ferrari machte im Training dort weiter, wo man in Frankreich aufgehört hatte. Die Scuderia evaluierte erneut zahlreiche neue Teile. Unter anderem kam eine neue Nase zum Einsatz, die an der Unterseite überarbeitete Leitbleche sowie leicht abgeänderte Pylonen hat. Vettel verpasste nach größeren Umbauarbeiten nach der ersten Hälfte der Session viel Trainingszeit.

Die Strafen: Carlos Sainz und Alex Albon streiten sich am Samstag in der Qualifikation lediglich um den vorletzten Startplatz. Beide bekamen neue Motorkomponenten, was sowohl für den McLaren-Wagenlenker, als auch für den Toro Rosso Piloten eine Versetzung ans Ende der Startaufstellung mit sich zieht.

Die Politik: Schon vor Trainingsbeginn ging es am Red Bull Ring heiß her: Um 09:00 Uhr trafen sich die Teams mit Pirelli, um über eine Rückkehr zu dickeren Laufflächen abzustimmen. Der Vorstoß von Ferrari und Red Bull wurde abgeschmettert, alles bleibt wie bisher.