Nico Hülkenberg und Fernando Alonso haben es vorgemacht, nun äußert ein weiterer Formel-1-Pilot sein Interesse an einem Start bei den 24 Stunden von Le Mans - und das doch recht überraschend: Max Verstappen träumt nach der Zusage von Red-Bull-Partner Aston Martin für die neue Hypercar-Klasse der WEC von einer Teilnahme beim Langstreckenklassiker.

"Ich habe noch nicht darüber gesprochen, aber ich habe den Wunsch eines Tages in Le Mans zu fahren", erklärt der Niederländer im Vorfeld des achten Saisonrennens 2019 in Frankreich. Mit gerade einmal 21 Jahren befindet sich Verstappen in seinem fünften Jahr in der Formel 1. In der Königsklasse des Automobilsports zählt er seit langem zu den absoluten Top-Fahrern, ist vor allem in den letzten zwölf Monaten sichtlich gereift.

Angesprochen auf Ausflüge in unbekanntes Terrain, wie zum Beispiel in Hinblick auf Fernando Alonsos Indy-500-Auftritte, wiegelte Verstappen zumeist ab. Der Weltmeistertitel in der Formel 1 hat bei ihm stets absolute Priorität, doch die Faszination der 24 Stunden von Le Mans scheint den Youngster nun doch gepackt zu haben.

Verstappen fängt virtuell Feuer: Von der Nacht nicht genug bekommen

"Ich denke, es ist ein sehr cooles Rennen. Was ich mag ist, dass du viele unterschiedliche Autos und Kategorien hast und dann durch den Verkehr musst und all das. Besonders in der Nacht ist es fantastisch, dort zu fahren", erklärt der fünfmalige Grand-Prix-Sieger,

Bei ihm hinterließ offenbar auch sein virtueller Ausflug zu den 24 Stunden von Le Mans in der Rennsimulation iRacing einen bleibenden Eindruck. Für sein angestammtes Team Redline ging Verstappen Anfang Juni beim Onlinerennen an den Start und genoss die Erfahrung sichtlich.

"Ich bin online schon eins [24 Stunden von Le Mans] gefahren. Es macht sehr viel Spaß, vor allem vom Fahren bei Nacht konnte ich nicht genug bekommen", sagt er. In der Realität kam er bereits durch Vater Jos Verstappen mit dem legendären Langstreckenrennen in Kontakt, als dieser 2008 und 2009 am Start war: "Ich habe es oft geschaut, als mein Vater dort gefahren ist."

Formel 1 2019: 5 Brennpunkte vor dem Frankreich GP: (09:14 Min.)

24 Stunden von Le Mans als Familienangelegenheit

Ein Vater-Sohn-Gespannt wäre auch das, was sich Verstappen für einen Ausflug nach Le Mans wünscht. "Ich muss mit meinem Vater sprechen, er wird etwas trainieren müssen. Denn wenn ich in Le Mans fahre, würde ich es gerne mit meinem Vater machen", sagt er.

Eine Freigabe von Red Bull für einen Start parallel zum Formel-1-Engagement sollte kein Problem sein, wie er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com erklärt: "Wenn es sich nicht überschneidet. Wir haben ja gesehen, dass Nico [Hülkenberg] es gemacht und gewonnen hat."

Mit dem Aston Martin Valkyrie wäre er in der neuen Königsklasse der WEC technisch wohl sofort ein Anwärter auf den Gesamtsieg. Derartige Ambitionen ordnet er bei einem Langstreckenrennen aber etwas anders ein, als man es von ihm aus der Formel 1 gewohnt ist: "Ich will immer gewinnen, aber hier spielt Glück auch eine Rolle. Es ist ein langes und verrücktes Rennen, und es kann viel passieren."