Nicht erst seit Hockenheim stecken Ferrari und Bridgestone in einer zurzeit nicht lösbaren Misere. Und obwohl die Japaner eine neue Reifenmischung und die Italiener einige neue Aerodynamikteile mit nach Deutschland brachten, waren die Roten von ihrer Hochform des Vorjahres meilenweit entfernt.

Und daran wird sich in diesem Jahr auch nicht mehr allzu viel ändern. "Für Monza planen wir ein neues Low-Downforce-Paket", eröffnete Ross Brawn gegenüber unseren britischen Kollegen von Autosport-Atlas. "Aber davon abgesehen wird es das für den Rest dieses Jahres gewesen sein." Danach werden nur noch die Fortschritte an den Reifen, "die natürlich für dieses und nächstes Jahr relevant sind", Einfluss auf die Performance des F2005 nehmen.

"Ansonsten hat das Team damit begonnen sich auf das nächstjährige Programm zu konzentrieren", gibt Brawn endlich zu, was hinter vorgehaltener Hand schon lange gemunkelt wurde. "Es werden also nicht noch Unmengen an Neuerungen für das aktuelle Auto kommen."

Der seit 1999 ununterbrochen amtierende Konstrukteursweltmeister hat die erfolgreiche Doppeltitelverteidigung also endgültig aufgegeben und sich der Realität des Jahres 2005 gebeugt. "Ich würde nicht sagen, dass es eine willkommene Herausforderung ist", so Brawn, "aber Michael und wir nehmen sie an und arbeiten hart um wieder dahin zu gelangen wo wir hin möchten."

Für das anstehende Rennen in Ungarn sieht der siebenfache Weltmeister allerdings kaum Chancen wieder ganz oben auf dem Podium zu stehen. "Im letzten Jahr beantworteten wir hier die Frage wann wir die WM gewinnen würden. In diesem Jahr ist es anders herum: Die Frage lautet, wann wir sie verlieren werden?"

Da ein Michael Schumacher aber niemals aufgibt, hebt sich der Ferrari-Star für die folgenden Rennen nach der Sommerpause aber noch einige Hoffnungen auf. "Wir möchten in dieser Saison noch immer einige Rennen gewinnen", kündigt er an. "Das ist unser verbliebenes Hauptziel."