Bekommt Sebastian Vettel seinen Sieg beim Kanada GP 2019 zurück? Der Ferrari-Pilot fuhr zwar als erster über die Ziellinie, wurde aber aufgrund einer Zeitstrafe von fünf Sekunden auf Rang zwei gewertet. Nun ist klar: Ferrari versucht, die Entscheidung anzufechten.

Direkt nach dem Rennen informierte Ferrari Sportdirektor Laurent Mekies die FIA darüber, dass man vorhat, gegen die Entscheidung Einspruch einzulegen. Damit hat Ferrari noch keinen Einspruch eingelegt, sondern hält sich vorerst nur die Möglichkeit offen.

Das gibt Ferrari 96 Stunden Zeit, um einen formellen Einspruch gegen das Urteil der Stewards zu formulieren. Diese Zeit muss Ferrari nutzen, um neue Beweise aufzuführen, die Vettel entlasten. Denn eine Szene darf nur dann noch einmal neu beurteilt werden, wenn neue Beweise vorliegen.

Die Richter um ihren Vorsitzenden Steward Dr. Gerd Ennser und Fahrer-Steward Emanuele Pirro schauten sich die Szene noch während des Rennens an und fällten noch vor dem Fallen der Zielflagge ihr Urteil.

Vorteil: Es gibt zunächst einmal ein Rennergebnis. Allerdings können dabei die Fahrer nicht befragt werden und Telemetriedaten, sowie möglicherweise neue Kameraperspektiven zurate gezogen werden.

Einen ähnlichen Fall gab es beim Mexiko GP 2016. Auch dort ging es um Sebastian Vettel. Der Ferrari-Pilot verlor durch eine Zeitstrafe eine Podiumsplatzierung. Ferrari legte Einspruch ein, dem letztlich aber nicht stattgegeben wurde, weil das Team keinerlei neue Beweise vorlegen konnte.

"Ich wüsste nicht, was Sebastian in dieser Situation hätte anders machen können. Deshalb fechten wir die Entscheidung an", erklärte Teamchef Mattia Binotto Ferraris Einspruch.