Vor ein paar Wochen sorgte Ron Dennis in einem Interview mit dem Fernsehsender Premiere für hellen Aufruhr im Fahrerlager der Formel 3 Euro Series und leichtere Wellen im F1-Paddock. Der Grund für die Aufregung war Rons Vorhersage, dass sein Schützling Lewis Hamilton in zwei Jahren in der Formel 1 fahren würde.

Mittlerweile hat Dennis diese Prognose, trotz der Dominanz des Briten in der F3 Euro Series, wieder etwas relativiert - zumindest im Hinblick auf McLaren Mercedes. "Er hat sicherlich in seiner aktuellen Rennserie ein außergewöhnliches Talent und viel Speed, aber man weiß nie wie er sich in der F1 schlagen würde. Deshalb sehe ich seine nahe Zukunft nicht bei McLaren-Mercedes."

Mit Juan Pablo Montoya und Kimi Räikkönen stehen dort ohnehin bereits zwei Top-Piloten als Stammfahrer unter Vertrag. Im Gespräch mit motorsport-magazin.com räumte Lewis allerdings zuletzt ein, dass er sich auch eine Testfahrerrolle bei den Silbernen oder einem anderen F1-Team vorstellen könne.

"Sicherlich, wäre ich daran interessiert", gab er in unserem Exklusivinterview zu. "Ich bin zwar mehr ein Renn- als ein Testfahrer, aber ein Testjahr wäre aus technischer Sicht bestimmt gut. Möglicherweise parallel zu einem Renncockpit in einer anderen Rennserie wie der GP2."

Dort könnte es allerdings einen Konflikt mit Renault geben, die bekanntlich die Autos und Motoren für die neue Nachwuchsklasse bereitstellen. Allerdings fährt Mercedes-Schützling Alexandre Premat bereits in dieser Saison ohne die ansonsten obligatorischen "powered by Renault" Logos auf seinem Boliden.

Wie die Zukunft des klar überlegenen F3-Spitzenreiters aussehen wird, möchte Dennis momentan noch nicht verraten. "Wir haben eine klare Vorstellung davon, aber wir werden jetzt noch nicht entscheiden wie es weitergehen wird. Irgendwann sagen wir ob wir ihn weiter unterstützen, ob wir eine aktive Rolle bei der Wahl seines Teams einnehmen werden und in welcher Serie er fahren wird. Bislang wurde noch nichts davon entschieden."

Schließlich soll und möchte sich Lewis in den noch ausstehenden sechs F3-Saisonläufen voll auf den Gewinn der Meisterschaft konzentrieren. "Er soll seine Dominanz die er bislang gezeigt hat fortsetzen", gibt Dennis die Maxime aus, welche sein Schützling ohnehin bereits verinnerlicht hat: "Ich denke, dass McLaren und Mercedes es lieber haben, wenn ich mich auf meine Arbeit in der Formel 3 Euro Series konzentriere und die Meisterschaft gewinne."