Racing Point war in den Trainings der Formel 1 für den Grand Prix von Spanien 2019 eines der Sorgenkinder. Nach dem Aufschwung von Baku ging für die Mittelfeldhelden der vergangenen Jahre in Barcelona nicht viel. Sergio Perez wurde mit dem RP19 überhaupt nicht warm. Teamkollege Lance Stroll versenkte seinen Boliden nach einem Highspeed-Abflug in der Mauer.

"Das hat uns eigentlich gar nicht zurückgeworfen", spielt Stroll seinen Unfall in Kurve neun herunter. Der Kanadier war im ersten Training beim Einlenken etwas zu weit herausgefahren, auf die Grasnarbe geraten und abgeflogen. Zwar konnte er einen Dreher verhindern, den Frontalaufprall bei immer noch hohem Tempo konnte er aber nicht vermeiden.

Die Konsequenzen waren für Racing Point aber wohl doch etwas größer, als Stroll zugeben wollte. Technik-Chef Andy Green verriet am Abend, dass bei Strolls Unfall einige Upgrade-Teile zerstört wurden und das Team im zweiten Training deshalb nur noch teilweise mit Teilen der letzten Weiterentwicklungsstufe unterwegs war.

Stroll in Spanien trotz Unfall schneller als Perez

Das große Glück im Unglück war für Stroll, dass ihm der Fehler erst relativ spät im FP1 unterlief und er sein Programm bereits komplettiert hatte. Die Mechaniker reparierten die Front des Autos rechtzeitig, um auch das Pensum in der zweiten Session erfolgreich abzuspulen. Stroll hatte am Ende des Tages 61 Runden gefahren, Perez kam auf 66 Umläufe.

"Das Team hat einen großartigen Job gemacht, das Auto zurück auf die Strecke zu bringen. Wir haben nur ein bisschen Zeit zu Beginn [des FP2] verpasst. Wir haben unser Programm dennoch fertig bekommen, haben die zwei Runs gemacht und dann bin ich zum Schluss den Longrun gefahren. Was am Morgen passiert ist war unglücklich, aber wir sind zurückgekommen", so Stroll.

Der Kanadier landete am Nachmittag auf Platz 13 und hielt damit als einziger Racing-Point-Pilot den Anschluss an die Spitze des Mittelfeldes. "Ich habe das Gefühl, dass wir heute etwas Fortschritt gemacht haben", freut sich der 20-Jährige, der an den ersten vier Rennwochenenden der Saison stets hinter dem Stallgefährten zurücklag.

Formel 1 2019: 5 Brennpunkte vor dem Spanien GP (10:22 Min.)

Perez hadert mit dem Racing Point: Mieser Tag

Dieser kam am Freitag überhaupt nicht zurecht. Sechs Zehntel fehlten Perez am Ende auf Stroll, was lediglich Position 18 bedeutete. "Es war ein schwieriger, ziemlich mieser Tag. Wir hatten hier und da ein paar Probleme", erklärt der Mexikaner. "Ich bin viele Runden gefahren und habe Daten gesammelt, aber ich bin nicht glücklich mit der Performance."

Er hofft darauf, am Samstag den Anschluss an Stroll zu finden um sich für das Rennen in eine bessere Position zu bringen. "Es wird für uns sehr wichtig sein, im Qualifying besser in Form zu sein", sagt der 29-Jährige.

Teamchef Otmar Szafnauer macht seinem Piloten Mut: "Insgesamt würde ich sagen, dass wir etwas mehr Zeit brauchen um einige Dinge zu optimieren. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir für morgen etwas finden werden."