Das erste Rennwochenende der Formel-1-Saison 2019 liegt hinter uns. Zeit, um einen Blick in die Zahlen und Statistiken zu werfen, die der Auftakt in Australien produziert hat. Den ersten Rekord gab es bereits am Samstag zu vermelden, als Lewis Hamilton hauchdünn auf die Pole-Position vor Teamkollege Valtteri Bottas fuhr. Damit zog er einmal mehr mit dem Rekordmeister und seinem eigenen Idol gleich.

Diesmal ging es dabei um den Rekord der meisten Pole-Positions auf ein und derselben Strecke. Mit seiner achten Melbourne-Pole liegt Hamilton nun auf Platz eins, gleichauf mit Michael Schumacher, der seinerseits achtmal in Suzuka den ersten Startplatz belegte, und Ayrton Senna, der dieses Kunststück in Imola zustande brachte.

In der Verwertung dieser Pole-Positions allerdings ist Hamilton nicht besonders stark. Nach dem erneuten zweiten Platz in Melbourne am Rennsonntag konnte er sechs seiner acht Poles auf dieser Strecke nicht in einen Sieg ummünzen. Auch das ist Rekord. Und auch die Statistik aller Pole-Positions ohne anschließenden Sieg führt der Champion nun mit 37 Stück alleine an. Ironischerweise vor Ayrton Senna (36) und Michael Schumacher (28).

Nr Fahrer Strecke Siege
1 Ayrton Senna Imola 8
1 Michael Schumacher Suzuka 8
1 Lewis Hamilton Melbourne 8
4 Michael Schumacher Barcelona 7
4 Michael Schumacher Hungaroring 7
6 Ayrton Senna Adelaide 6
6 Michael Schumacher Montreal 6
6 Lewis Hamilton Shanghai 6
6 Lewis Hamilton Montreal 6
6 Lewis Hamilton Monza 6

Honda nach über zehn Jahren wieder auf dem Podium

Für Mercedes halten die Zahlen gute Aussichten bereit. Alle sieben Jahre, in denen ein Team in Melbourne einen Doppelsieg feiern konnte, gewann es am Ende sowohl die Konstrukteurs- als auch die Fahrer-WM. Blüht der Formel 1 also die nächste Dominanz-Saison der Silberpfeile? Bottas' Vorsprung im Rennen sah ganz danach aus.- Der Finne gewann mit einem größeren Vorsprung auf den Zweitplatzierten als jeder Sieger der Saison 2018.

Mercedes' Doppelsieg spricht historisch gesehen für einen erneuten doppelten Titelgewinn, Foto: LAT Images
Mercedes' Doppelsieg spricht historisch gesehen für einen erneuten doppelten Titelgewinn, Foto: LAT Images

Unter anderem wird Max Verstappen etwas dagegen haben. Der Niederländer stand tatsächlich zum ersten Mal in Melbourne auf dem Podium. Er war damit gleichzeitig der erste Nicht-Ferrari- oder Mercedes-Fahrer seit 2015, der in Australien einen Pokal entgegennehmen durfte. Ferrari selbst hingegen war zum ersten Mal seit jener Saison nicht bei der Siegerehrung vertreten und besiegelt mit dieser Statistik das rabenschwarze Wochenende.

Verstappens dritter Platz hält noch eine weitere interessante Information bereit: Zum ersten Mal seit Kanada 2008, also seit über zehn Jahren, landete ein Honda-befeuertes Auto unter den Top 3. Allerdings haben die Japaner damit insgesamt immer noch die wenigsten Podien aller aktuellen Motorenhersteller vorzuweisen. Eine Randnotiz an dieser Stelle: Mercedes-betriebene Boliden fuhren bei 68% aller angetretenen Grand Prix aufs Podium! Honda kommt mit 29% nicht einmal auf die Hälfte...

Das letzte Honda-Podium war als Werksteam mit Rubens Barrichello 2008 in Silverstone, Foto: Sutton
Das letzte Honda-Podium war als Werksteam mit Rubens Barrichello 2008 in Silverstone, Foto: Sutton

Vergleich der aktuell vertretenen Motorenhersteller

Motor GP Siege Poles FL Podien
Ferrari 973 236 220 253 568
Renault 620 168 213 171 312
Mercedes 460 174 185 162 312
Honda 422 72 77 59 124

Feiern darf trotz der erneuten Boxen-Panne Haas, wenn auch aufgrund einer eher traurigen Statistik: Zum ersten Mal seit 2016 brachten die Amerikaner in Melbourne überhaupt ein Auto ins Ziel. Ob sich Günther Steiner wirklich darüber freut, ist zu bezweifeln.

Für einen Fun-Fact am Rande schließlich sorgte Daniil Kvyat mit seinem zehnten Platz. In seinen bisher drei Starts mit Toro Rosso in Melbourne (2014, 2017, 2019) fuhr er stets in die Punkte, während er mit Red Bull auf derselben Strecke immer leer ausging (2015, 2016).

Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir bei den Motorenherstellern fälschlicherweise mit den Podest-Platzierungen statt mit den Grand Prix mit Podium-Ergebnissen gerechnet. Nach dem Hinweis in den Kommentaren haben wir dies geändert.